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John Stott: Was würde Gott zu meiner Predigt sagen?

In seiner Homiletik „I believe in Preaching“, erstmalig herausgegeben 1982, stellt der britische und anglikanische Theologe John Stott (1921-2011) im Epilog seiner Ausführungen folgende Frage, bezüglich des Predigtdienstes:

“The question which immediately springs to our lips is: who is sufficient for these things? The privilege is great, the responsibility is taxing, the temptations are many, and the standards are high. How can we hope to make an adequate response?” (Stott:338).

Als Antwort verweist er auf Jer 17,16 und 2Kor 2,17; 12,19 und beendet sein Buch mit einem einfachen Reihm von Handley Moule, Bischoff von Durham, aus dem Jahr 1867. Der Gedanke dahinter ist der, dass jede/r Verkündiger/in sich die Frage stellen muss, was Gott, der große Zuhörer der Predigt, wohl zu unserer Predigt sagen würde (:340):

“Has he found thy message true?
Truth, and truly spoken too?
Uttered with a purpose whole
From a self-forgetful soul,
Bent on nothing save the fame
Of the great redeeming Name,
And the pardon, life and bliss
Of the flock he bought for his?“

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Drei besondere Predigten auf YouTube veröffentlicht

Heute habe ich drei besondere Predigten aus den letzten fünf Jahren auf YouTube als Pseudovideos veröffentlicht:

aus März 2020, zum Beginn der Corona-Pandemie:

aus März 2019, eine von mir in Englisch gehaltene Predigt, die ins Burmesische übersetzt wurde:

aus Februar 2017, eine von mir in Englisch gehaltene Predigt, die ins Burmesische übersetzt wurde:

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Rezensionen Verkündigung/Predigt

Rezension: Frei predigen

Anrd E. Schnepper, Frei predigenSchnepper, Arndt E. 42012. Frei predigen. Ohne Manuskript auf die der Kanzel. Witten: SCM R.Brockhaus.
4 von 5 Punkten

In seinem ca. 120-seitigen Büchlein plädiert Schnepper für das freie Predigen. Das macht sein Buch interessant und einzigartig. Dabei legt er Wert auf eine gründliche und auch schriftliche Vorbereitung der Predigt und betont besonders das Memorieren der Predigt, die dann frei vorgetragen wird.

Neben Vorwort und Zusammenfassung gliedert sich das Buch in sechs Kapitel, wobei das vierte Kapitel „Die fünf Phasen der freien Predigt“ den Schwerpunkt des Buches bildet.

Einleitend meint Schnepper, dass eine gute Predigt für alles entschädige, was vielleicht in einem Gottesdienst nicht gefalle (:8). Predigt sei Gottes Wort von Menschen gesprochen (Lk 10,16). „In ihr kommt Gott selbst zur Sprache, sie wird zum Medium des Heiligen Geistes.“ (:8) Aber leider sei die Predigt in die Krise geraten. Ein Ausweg aus dieser Krise sei die Wiederentdeckung der freien Rede.
Er bringt im ersten Kapitel fünf Argumente für die freie Predigt (:14f): sie sei kommunikativ, hörerfreundlich, dialogisch, sie entspräche dem Evangelium und sei sensibel für den Heiligen Geist. Er sieht sogar eine Renaissance der freien Predigt aufziehen (:23).

Im zweiten Kapitel legt er die Geschichte der freien Predigt dar. Vorbilder seien Jesus und die Apostel, Kirchenväter wie Aurelius Augustinus, Martin Luther, Friedrich Schleiermacher und aus dem 19. Jahrhundert – der „Blütezeit der Predigt“ – Harms, Stier, Hofacker und Christlieb. Dann sei der Umschwung gekommen, ausgelöst durch die philosophische Attacke der Predigt, theologischen Verzerrungen und technische Entwicklungen. Das hätte zur Misere der Predigt geführt.

Im nächsten Kapitel erklärt Schnepper genauer, was er mit der freien Predigt meint. Predigt ist für ihn ein Wanderweg, eine darstellende Kunst, in der auch wie in der Musik improvisiert und interpretiert werde. In ihr werde auch laut gedacht. Schließlich fragt er: „Wie sieht nun die Partitur oder das Drehbuch einer freien Predigt aus?“ (:46). Er schlägt eine Predigtachse von fünf Phasen vor: 1. Inhalte finden. 2. Stoffe gliedern. 3. Sätze formulieren. 4. Gedanken meditieren. 5. In Aktion setzen.

Diese Phasen führt er dann einzeln und ausführlich im vierten Kapitel aus. Für Phase 1 sei entscheidend, dass Herz, Kopf und Hand der Hörer angesprochen werden. Für das Herz sei die freie, emotionale Rede wichtig. Nur wer begeistert sei, könne auch andere anstecken (:50). Deswegen müssten Bilder erzeugt werden. Verschiedene Formen von Erzählungen ließen ein Kopfkino entstehen (:53-59). Auch deutliche Worte würden das Herz ansprechen. Kopf-Elemente sind für ihn die interessante Exegese, dogmatische Zusammenhänge, die Kirchengeschichte, Erfahrungen aus der Seelsorge, aktuelle Bezüge (hier gelte es den ‚status confessionis‘ nicht zu verpassen (:64)), Problemanzeigen, Argumente, Zahlen, Zitate und Wortspiele. Hand-Elemente, wie die Empfehlung und die Konkretisierung, machten die Predigt schließlich konkret. In Phase 2 müsse nun der Stoff gegliedert werden. „Merkbare Predigten brauchen merkbare Strukturen.“ (:69). „Ja, es darf beim Zuhörer gar kein Zweifel aufkommen, dass sich das Stillsitzen in der nächsten halben Stunde lohnen wird.“ (:70). Dazu führt er drei Möglichkeiten der Strukturierung auf (:71f): die Homilie, die  3-Punkte-Predigt, die Predigt als Lernprozess (Motivation, Problem, Versuch und Irrtum, Angebot einer Lösung, Verstärkung der Lösung). Der Stoff brauche natürlich eine innere Balance. Schnepper geht nun auf die einzelnen Phasen ein (75f): Anfang (Spannung aufbauen), Konzentration, Schluss (nicht das richtige Ende verpassen). Sätze zu formulieren, sei die Aufgabe in Phase 3. Wie genau ein Verkündiger diese Phase angehe, sei eine Typfrage (Meditationstyp, Sichtworttyp, Skizzentyp, Satztyp). Schnepper plädiert aber für die wörtliche Ausarbeitung, weil sie dazu zwänge, die Worte zu durchdenken, dazu den Sprachschatz erweitern könne und später auch Rückgriffe auf das Manuskript erlauben würde. Aufschreiben sollte man, wie man spräche (:81f): kurze Sätze, viel Verben, aktiv statt passiv, keine Angst vor Wiederholungen, persönliche Anrede, besser ich als man und wir, konkret werden, vitale Verben gebrauchen, Herzwörter wählen und freundliche Worte finden. Schließlich müssen die Gedanken in Phase 4 meditiert werden. Dies muss mit dem Herzen geschehen, durch Innerung und Erinnerung (:89f). Das Erinnern lernen besteht aus fünf Wegen: laut lesen und hören, Gedanken ordnen, Bilder vorstellen, Vorgänge erspüren und dem Durchspielen. Damit habe man sich ein Standbein geschaffen. Live auf der Kanzel käme nun das Spielbein zum Einsatz (:94). In Phase 5 hieße es daher in Aktion zu treten. Zuwendung zum Hörer sei dabei das A und O: zugewandt anschauen, zugewandt lächeln, zugewandte Hände, wenn möglich: aufeinander zugehen, zugewandt sprechen. Die Sprechgeschwindigkeit möge den Inhalten angepasst werden. Auch wenn das Improvisieren anfänglich oft als Sprung ins kalte Wasser empfunden würde (:99f), sei es im Alltag der Menschen gar nicht unüblich. Neben der sprachlichen Improvisation gäbe es auch die inhaltliche Improvisation, die während einer freien Predigt durch den Geist Gottes entstehen könne (:102).

Kapitel 5 handelt nun über den Predigt-Prozess (103f): Konzentration, Countdown, Konsolidierung auf der Kanzel, Weitung des Gesichtskreises, das Abstellen von inneren Störungen, das Erkenn von äußeren Störungen, das Erzeugen eines Gemeinschaftsgefühls. Schließlich käme der Gipfelsturm. Dabei solle aber keine Perfektion angestrebt werden. „Der Prediger darf sich versprechen, er darf stocken, auch grammatikalische Fehltritte werden verziehen. Das macht ihn menschlich.“ (:109)

Schließlich gelte es (Kapitel 6) ein Meister der freien Predigt zu werden. Dazu bringt Schnepper jetzt abschließend Spurgeon‘s zehntes Kapitel aus ‚Ratschläge für Prediger‘ auf den Seiten 110-120. Kann man machen. Auch Spurgeon ist für eine gründliche Vorbereitung (:111). „Wer die Fähigkeit haben möchte, in besonderen Fällen aus dem Stehgreif zu reden, muss sich für gewöhnlich gut vorbereiten.“ (:113) Schließlich wünscht Spurgeon den Verkündigern Mut, der vom Herrn kommt (:118f).

Fazit: Eindeutig lesenswert. Unabhängig ob man Schneppers Ansatz der freien Predigt übernimmt, bietet das auch Inspiration für neue und erfahrene Prediger, weil es einmal mehr Dinge für die Predigtvorbereitung und den Predigtvortrag betont, die man sich immer wieder neu als Verkündiger ins Gedächtnis rufen sollte.

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Arnold Köster English Ressources Leitung

Summary: The Pastoral Leader as a Prophet – The Baptist Pastor Arnold Köster (1896–1960) in Opposition to the Nazis

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But attention: It is written in German language. Here is a short summary in English:

The Pastoral Leader as a Prophet
The Baptist Pastor Arnold Köster (1896–1960) in Opposition to the Nazis

Summary
This book is about the life and leadership of the Baptist preacher Arnold Köster (1896–1960). He is considered one of the sharpest and steadiest NS critics in the Third Reich. During the Third Reich he prophetically proclaimed the word of God while leading his church in Vienna and, at the same time, questioning the Nazi regime.
The work contains a complete account of Köster’s leadership. It presents, for the first time ever, an overall picture of Köster’s understanding of prophecy and discusses more recent models of prophetic-pastoral leadership. Based on quotations from his sermons, it becomes clear that Köster assigned the prophetic office to the entire congregation, but rejected the term “prophet” for himself (Köster’s paradox).
The emphasis here is on Köster in the context of the German Baptist Union and its conduct during the Nazi era. By way of contrast, it is clear that Köster, along with his local fellowship, put up resistance on the subject of church-prophecy.
Finally, with the matter of what today’s leaders can learn from Köster is addressed.

Keywords
Baptists, Union of Evangelical Free Churches, Third Reich, Leadership, National Socialism, Pastor, Prophet, Preacher, Preaching, Resistance

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Gute Zitate Rezensionen Verkündigung/Predigt

Rezension & Zitate: Predigtlehre (Rudolf Bohren)

„Auch das Machbare ist zu bedenken. Predigten werden >gemacht<, sonst bedürfte es keiner Predigtlehre. Aber Predigen ist mehr, als wir machen können. Techniken und Rezepte sind nie irrelevant, aber sie sind auch nie Göttinnen, deren Kult den dürren Feldern der Homiletik neue Fruchtbarkeit verheißt: Fruchtbarkeitszauber ist auch im Gewande der Rationalität ein fauler Zauber! – Die Spannung zwischen dem Machbaren der Predigt und dem nicht herzustellenden Wunder ist nicht aufzulösen“ (Bohren 1980:32).

Die Predigtlehre von Rudolf Bohren gilt als der Klassiker der Homiletik. Bohrens Werk ist in fünf Teile unterteilt, die insgesamt 32 Paragraphen enthalten:

  1. Anläufe
  2. Das Woher der Predigt
  3. Die Zeitformen des Wortes: Erinnerung – Verheissung – Gegenwart
  4. Der Prediger
  5. Der Hörer

Ich habe in der angehängten pdf die für mich wichtigsten Zitate festgehalten, auch mit dem Ziel andere Verkündiger zu inspirieren. Es sind 16 aus dem 592-seitigen Buch.