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Gutes Zitat Nr. 63: Missio Dei

„Als solche ist Gemeinde Jesu Christi aber nicht für sich selbst da, sondern sie ist zwischen Pfingsten und der Wiederkunft Christi hineingenommen in die große Missio Dei, die Ausbreitung des Reiches Gottes in dieser Weltzeit … Die Christenheit glaubt nicht an die Mission, sondern sie ist durch den Glauben Teil der Mission Dei. Kirche treibt nicht Mission, sondern sie ist Mission.“

Aus: Rust, Heinrich Christian 2013. Geist Gottes – Quelle des Lebens: Grundlagen einer missionalen Pneumatologie, Seite 235

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Jetzt leben – mit Ewigkeitsperspektive

EternityFolgender Artikel ist in der Herbstausgabe 2020 des Faltblattes „Frieden für Sie“ erschienen:

Jetzt leben – mit Ewigkeitsperspektive

Als Pastoralreferent höre ich manchmal den Vorwurf, dass Christen im Angesicht von Leidsituationen ständig auf den Himmel vertrösten würden. Das würde aber nun nicht wirklich was nützen, denn schließlich lebe man jetzt und müsse heute irgendwie klarkommen.

Das sind harte Vorwürfe. Wenn sie stimmen würden, dann wäre die christliche Hoffnung auf die Ewigkeit ein billiger Trost, der unsere Trauer um Verstorbene oder bei Leid und Mitleid kaschiert. Wir könnten also „besser essen und trinken, denn morgen sind wir tot“, wie der große Apostel Paulus schon im 1. Jahrhundert in einem seiner Briefe schreibt.

Wie gehe ich mit solchen Vorwürfen um? Ich nehme sie nicht an – denn sie sind haltlos. Als Christ lebe ich im Hier und Jetzt. Ich stehe mit beiden Beinen im Leben und das gerade weil ich an eine geniale Ewigkeit glaube, an einen Himmel in dem es kein Leid, keine Tränen, kein Tod, keinen Krieg, keinen Missbrauch, keinen Hunger, keine Unterdrückung, keine Viren, keine Überlastung und keine Wirtschaftskrise mehr geben wird. Im Himmel wird es überhaupt nichts mehr geben, was mir hier und heute ständig zusetzt. Das ist meine christliche Hoffnung.

Das alles wissen Christen von Jesus Christus, dem Auferstandenen und Todesüberwinder, dem sie nachfolgen und aus dem Buch, das er ihnen quasi hinterlassen hat, der Bibel. Der Apostel Johannes skizziert diese visionäre Hoffnung in seiner Offenbarung, Kapitel 21. Gott wird „wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben und keine Traurigkeit, keine Klage und keine Quälerei mehr. Was einmal war, ist für immer vorbei“, schreibt Johannes. Wir Christen glauben an einen Himmel oder eine Ewigkeit, die eine ganz andere Dimension hat, als wir sie kennen und die jegliche Vorstellung unserer Wahrnehmung sprengt. Sie ist übernatürlich, transzendent und göttlich. Sie ist eng mit der Wiederkunft von Jesus Christus verbunden. Und weil wir daran glauben, leben wir heute von diesem Glauben. Wir gestalten die Welt aktiv mit, weil wir eine lebendige Hoffnung haben. Eine Hoffnung, die über den Tod hinausgeht.

Deswegen habe ich z.B. am Anfang der Corona-Krise ganz bewusst einen Apfelbaum mit meiner Familie gepflanzt. Luther soll ja gesagt haben: „Und sollte morgen die Welt untergehen, ich würde heute noch einen Apfelbaum pflanzen“. Christliche Hoffnung ist lebendige Hoffnung, mitten in einer Pandemie. Und sie ist auch wirksam, wenn ich an einem offenen oder geschlossenen Grab eines Christen stehe. Ich bin davon überzeugt, dass ich die Person, die dort der Erde übergeben ist, wiedersehen werde. Sie wird auferstehen, weil Jesus Christus, ihr Erlöser, auch auferstanden ist und wiederkommen wird. Meine Ewigkeit ist für mich denkbar mit und durch Jesus Christus.

Deswegen empfehle ich Menschen, sich mit Jesus Christus auseinanderzusetzen und ihn und seine Ansichten kennenzulernen. Er macht aktiv, lebendig und hoffnungsvoll. Er ist das Leben! Wer Jesus Christus kennenlernt, lernt eine himmlische Dimension kennen. Mein Glaube ist lebendig in meiner Krankheit und in meinen Lebensumständen. Glaube an Jesus Christus heißt für mich in diese Dimension einzutauchen. Ich lebe im Jetzt und im Heute mit Ewigkeitsperspektive.

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Mittagsgebet: High Noon

High Noon Image by Franz P. Sauerteig from PixabayEin Mittagsgebet kann eine liturgische Unterbrechung des Tages sein. So etwas kann man sehr gut als kirchliches Gremium praktizieren, um nach lauter Tagesordnungspunkten vor Gott zu kommen. Hier mal ein Vorschlag. Lieder sollte natürlich kontextbezogen ausgesucht sein.

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Gutes Zitat Nr. 62: Harmonie

harmony. Image by Gordon Johnson from Pixabay

„Nirgends wird die Tendenz zur künstlichen Harmonie deutlicher als in gemeinnützigen Organisationen mit moralischen Zielen, am allerdeutlichsten in Kirchen.“

Aus: Lencioni, Patrick 2014. Der Vorteil, Seite 53

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BEFG Kirche/Gemeinde Leitung

Ordination von nicht-heterosexuell lebenden Menschen

Ordination von nicht-heterosexuell lebenden Menschen

In diesem Artikel stelle ich meine persönliche und aktuelle Meinung zu folgender Ausgangsfrage dar:

Sollte eine Kirche nicht-heterosexuelle (oder queere) Menschen zu Pastoren oder Pastorinnen (Diakone, Diakoninnen, Pastoralreferenten, Pastoralreferentinnen) ordinieren?

Die Frage, ob man nicht heterosexuell lebende Menschen ordinieren sollte oder nicht, bewegt gerade (seit 2022) den Bund freier evangelischer Gemeinden K.d.ö.R. (dazu hier ein Bericht) und hat bereits und wird auch noch andere Freikirchen bewegen. Sie wird auch im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden K.d.ö.R. (BEFG) aufkommen. Die Entwicklung in unserer Gesellschaft fordert dazu heraus, die Frage alsbald zu beantworten.
Da ich in einer Gemeinde innerhalb des BEFG tätig bin und bis Mai 2023 vier Jahre Mitglied des obersten Leitungsgremiums (Präsidium) meines Freikirchenbundes war, habe ich mich intensiv mit der Frage beschäftigt. Diese Frage muss und darf eine Kirche oder ein Gemeindebund beantworten, da eine Kirche frei entscheiden kann, welche Voraussetzungen sie für die Ordination für bestimmte geistliche Ämtern ansieht.

Selbstverständlich leben wir in einem Land, wo jeder seine sexuelle Orientierung ausleben darf, wie er möchte, es sei denn Schutzbedürftige werden dadurch missbraucht. In den letzten Jahren sind dazu einige wichtige gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen worden. Besonders Gesetze, die Diskriminierung verhindern und verbieten, haben mich gefreut. Manchmal scheint mir dabei allerdings die Grenze nicht ganz klar definiert, ab wann Diskriminierung wirklich beginnt und bis wann eine abweichende Meinung zum gesellschaftlichen „Queerness-Trend“ toleriert werden sollte. Ich war auch nicht mit allen Gesetzen einverstanden, z. B. hätte ich mir gewünscht, dass die „Ehe für alle“ nicht gekommen wäre. Mir war die klare Unterscheidung vor der Gesetzesänderung zwischen einer Ehe zwischen Frau und Mann und einer gleichgeschlechtlichen eingetragen Partnerschaft lieber. Aber als Bürger eines demokratischen Staates, akzeptiere ich die parlamentarische Mehrheitsentscheidung in dieser Frage. Als Freikirchlicher akzeptiere ich sowieso in der Regel eher Freiheit als Einengung.