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Audio Kirche/Gemeinde Verkündigung/Predigt

Als Gemeinde sind wir für andere da! / Lukas 19,1-10

Eine neue Episode ist auf veitc.de podcast / wiedenest online.

Jesus ist gekommen, um Verlorene zu suchen und zu retten. Diesen Auftrag hat er an die Gemeinde weitergeben. Nun sind wir am Zug. Sehen wir die Bäume in unserem Ort? Oder regen wir uns auf, wenn sich unsere Gemeinde nach außen richtet? Und wo sind die Bäume heute?
Lukas 19,1-10 / Zachäus.
Die Predigt ist aus dem Jahr 2007.

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Kirche/Gemeinde Rezensionen

Rezension: Emerging Church

Emerging Church, KimballErkenntnisse aus dem Buch von
Kimball, Dan – Emerging Church, die postmoderne Kirche, Asslar 2005, 261 Seiten

4 von 5 Punkten

Warum ich dieses Buch erst jetzt (2010) gelesen habe?
Ich hatte es kurz nach Erscheinen gekauft als jeder darüber sprach. Ich hatte dann den Eindruck, ich weiß jetzt, was drinnen steht, weil ich so viele Gespräche darüber mitbekommen habe. Aber ich lese aus Prinzip Bücher, die in meinem Regal für zu lesende Bücher stehen. Und jetzt las es sich fast schon wie ein Roman, der eine Zeitenwende und ihre Reaktion der Kirche darauf beschreibt.
Allerdings bin ich davon überzeugt, dass 98 % der traditionellen Gemeinden noch nicht mit der Reaktion auf Erkenntnisse begonnen haben, die Kimball darstellt. Daher ist das Buch brandaktuell.

Emerging Church (aufbrechende/entstehende Kirche) ist keine eigene Kirche oder Konfession. Der Gedanke der Emerging Church, also dass Kirche aufbricht oder neu entsteht, zieht sich durch alle Kirchen – alte und neue. Es gibt keiner Mustergemeinde für Emerging Church, sondern Hunderte und Tausende von Gemeinden, in denen die Emerging Church lebt (:14).
Diese Bewegung ist eine Entwicklung aus dem postmodernen kulturellen Kontext heraus, ohne eine Musterlösung zu sein. Also eine Reformation der aktuellen Kirchenmodelle, damit sie in der neuen Zeit (der Postmoderne/Nachmoderne) überleben kann. Dabei geht es nicht darum, irgendwelche Gemeindemodelle zu kopieren.  Mark Oestreicher: Die Methoden aus der einen Kirche zu nehmen und sie auf eine andere zu übertragen, ohne über den Kontext nachzudenken, ist einer der größten Fehler, der heute in der Kirche gemacht wird. (:30)
Einiges aus dem Buch scheint man in Amerika gerade erst entdeckt zu haben und ist uns in Europa schon lange bekannt. In den USA ist die ganze Gesellschaft christlicher und hat nun auch natürlich stärker die Chance als christliche Gesellschaft auf die Postmoderne zu reagieren (siehe S. 21f). Oestreicher: Westeuropa, Australien und Kanada sind schon seit einigen Jahren postchristlich. Die USA sind es gerade erst geworden. Und Lateinamerika hinkt in diesem Wandel ein Jahrzehnt hinter uns her. (: 67)

Im ersten Teil zeigt Kimball postmoderne Zeitphänomene auf. Dabei ist zu beachten, dass nicht auf einmal alle postmodern denken, sondern sich das Denken nach und nach und immer mehr durchsetzten wird. Sehr hilfreich sind dazu die Schaubilder auf Seite 56f, die den Unterschied zwischen Moderne und Postmoderne und die Zeit des Übergangs, in der wir leben, gut erklären. Einige Kennzeichen:

  • Retro-Spiritualität: Wenn er sich schon die Zeit nähme, in eine Kirche zu gehen, sagte er mir, dann wolle er auch eine echte geistliche Veranstaltung erleben (:25).
  • Mission: Wenn man einmal genauer darüber nachdenkt, ist es eigentlich verrückt: Es soll einfacher sein, in einem heidnischen Land von Gott zu erzählen, als in einem Land, das schon von ihm gehört hat! (:67) … So wie Missionare respektvoll in eine fremde Kultur eintreten, müssen wir uns der postchristlichen Kultur in einem sensiblen Bewusstsein für das herrschende Weltbild nähern und gleichzeitig mutig die frohe Botschaft von Jesus und Gottes Wahrheit verkündigen. (:74)
  • Vielfalt/Wahrnehmung der Gesellschaft von Kirche: Die Kapitel „Schwule buddhistisch-muslimische Christen – ein neuer spiritueller Mix“ und „Ich mag Jesus, aber ich mag die Christen nicht“ halte ich für besonders lesenswert, weil sie wie ein Spiegel sind. – So nimmt uns die Gesellschaft wahr. (65-87)
  • Kirche: Wir können nicht in die Kirche gehen, weil wir die Kirche sind! (:88) … Zur Urgemeinde schreibt er: Man versammelte sich nicht in der Kirche, sondern die Kirche versammelte sich (Apg 14,27). (:89) … Wir stehen „… vor der grundlegenden und entscheidenden Herausforderung, den Menschen beizubringen, dass sie die Kirche sind und nicht nur zur Kirche gehen oder ihr angehören. (:91) Im Mittelpunkt steht nicht mehr der Dienst an der Welt: die Kirche selbst ist in den Mittelpunkt gerückt. Unser Motto hat sich reduziert von: „Wir sind als Kirche dazu da, einer verloren und zerbrochenen Welt zu dienen“, zu: „Was hat die Kirche mir zu bieten?“ (:92 – hier ist auch eine gute Gegenüberstellung zwischen der Konsumentenkirche und der Missionalen Kirche). Sehr gut die Zusammenfassung des Kapitels „Was ist Kirche?“ auf S. 93. Wir sind als Leiter aufgefordert: Sie muss den Menschen deutlich machen, wie die Kirche in die übergreifende Geschichte der Bibel passt. Die Menschen müssen erkennen, in welchem Bezug sie als Individuen und als Teil der Kirche zur Geschichte Gottes stehen. Die Kirche ist ein Instrument Gottes, durch das der Heilige Geist wirkt und seine Liebe zu den Menschen bringt und durch die wie durch Jesus die Welt erlöst und unter Gottes Herrschaft gestellt wird. (:93). Das ist Heilsgeschichte pur, wenn man in der Spannung des „schon jetzt und noch nicht“ bleibt. Ich denke, es wird nicht nur einen einzelnen, allgemein gültigen Ansatz geben, sondern Dutzende, ja sogar Hunderte von verschiedenen Glaubensgemeinschaften, von denen jede den für ihren Kontext einzigartigen Weg gefunden hat. (:97)

Im 2. Teil wird er dann praktisch und gibt Tipps, wie man als Kirche/Gemeinde in der postmoderner werdenden Kultur auftreten kann:

  • Gottesdienste: Hier verfolgt er vier Ansätze:
    1. Ansatz: Schaffen Sie in ihrer Gemeinde altersstufenspezifische Gottesdienste.
    2. Schaffen Sie einen Gottesdienst mit neuen Werten und einem neuen Ansatz, aber bleiben sie eine Gemeinde.
    3. Gestalten Sie ihre bestehenden Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene neu.
    4. Gründen Sie eine neue Gemeinde, um junge Menschen zu erreichen.
    Egal wie sie vorgehen – das Ziel besteht darin, die postmoderne Kultur zu erreichen
    Die Frage, ob ein Gottesdienst für Gläubige oder Nichtgläubige gedacht ist, wurde im Zusammenhang mit den Gottesdiensten für Kirchendistanzierte debattiert. Für die Emerging Church ist das kein großes Thema mehr, denn das, was von den sucherorientierten Gemeinden abgeschafft oder versteckt wurde, ist genau das, was die Nichtgläubigen von heute sehen und erleben wollen (:109).

    Anbetung und Evangelisation sind im Alten und im Neuen Testament in auffälliger Weise miteinander verknüpft. (:110)
    Wir sollten zu einer freien und ungezwungenen Art, Gott anzubeten und zu verkünden, zurückkehren, sodass es in unseren Versammlungen keinen Zweifel darüber gibt, dass der heilige Gott gegenwärtig ist. (:110)
    Ich will damit betonen, dass wir uns als Kirche nicht in erster Linie versammeln, um Menschen zu dienen, sondern um Gott anzubeten. Wortspielerei? (:111)
  • Dann führt er aus, wie ein postmoderner Gottesdienst aussehen könnte und liefert einiges an guten Ideen (:112f): Ganzheitlicher Ansatz – starke Gemeinschaft – nicht konsumorientiert – alle Sinne ansprechend (:121f) – sakrale Räume (:127f): In der postmodernen Kultur steht Dunkelheit für Spiritualität (:130) … aber versuchen Sie, so gut es geht, ein Gefühl von „Bühne und Zuschauer“ zu vermeiden (:135) – Spiritualität und Kunst: Er plädiert dafür alte und junge Menschen im Gottesdienst vorkommen zu lassen, Frauen und Männer, Kinder und Familien – für alle Sinne: Anbetung, Kollekte als Anbetung, viele weitere Ideen (:158)
    Das Problem ist, dass wir in einer Gesellschaft leben, die Zuschauer hervorbringt … Der Gottesdienstzuschauer ist und bleibt ein Widerspruch in sich.
    (:151)
  • Anschließend gibt er Tipps zum Predigen (168f). Beruhigend hier: Der Heilige Geist ist die wahre Quelle einer guten Predigt, die die Menschen bewegt. Weil die Herausforderung zu predigen heute größer ist als in der Vergangenheit, dürfen wir das auf keinen Fall vergessen (:195).
  • Tipps zum Evangelisieren: 197f – gute Gegenüberstellung von moderner und postmoderner Evangelisation: 201 – Ziel ist es Leute zum Reich Gottes einzuladen, in eine Gemeinschaft – belong/believe/behave als jahrelanger Prozess (206) – Betonung von Gemeinschaft, statt Event (206)
    Eine Gemeinde braucht keinen Arbeitsbereich für Mission und Evangelisation, wenn ihre Mitglieder sich alle als Menschen mit einer Mission betrachten, sowohl lokal als auch global. (207)
    ja und nein, finde ich, denn man braucht ja auch gute Projekte, um Menschen zu erreichen, die keine christlichen Freunde haben.
    Wir müssen bei allem, was wir tun, evangelistisch denken. (:209)
    Eine wirklich evangelistische Gemeinde ist eine Gemeinschaft, die tiefer in der Bibel verwurzelt ist, mehr betet, die die Menschen in ihrer Umgebung mehr liebt. (209)
  • Im Kapitel „Geistliches Wachstum“ plädiert er anhand Hebr 5,12-14 für Selbstverantwortung: In Vers 14 heißt es, dass die Erwachsenen selbst – und kein anderer Mensch oder eine andere Institution – für ihr geistliches Wachstum verantwortlich sind …
    Wir müssen den Menschen beibringen … wie sie unter der Woche aus der Bibel leben und „Nahrung gewinnen“ können … (222f)
  • Sehr interessant auch das Kapitel „Leiten in der Emerging Church“ (226f): Wenn ich ein buddhistisches Oberhaupt treffe, habe ich einen heiligen Mann vor mir. Wenn ich einen christlichen Leiter treffe, sehe ich einen Manager. (230)

10.01._Kimball_Emerging Church – die postmoderne Kirche

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Jugendarbeit Kirche/Gemeinde Leitung Mitarbeiterführung Skript Verkündigung/Predigt

Das PROCESS-Prinzip zur Mitarbeitergewinnung

Das PROCESS-Prinzip zur MitarbeitergewinnungWie kann man eigentlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die ehrenamtliche Gemeindejugendarbeit gewinnen? Diese Frage beschäftigt viele Menschen, die ein Anliegen für den Bau des Reiches Gottes haben.
Ich habe dazu für eine Mitarbeiter-Fortbildung das PROCESS-Prinzip entwickelt

P.R.O.C.E.S.S.

  • P.ray / bete
  • R.ealize / realisiere
  • O.bserve / beobachte
  • C.all / berufe
  • E.xplain / erkläre
  • S.ave / sichere
  • S.ponsor / fördere

Das Skript dazu gibt es als RAW-pdf-Version hier als Anhang.
12VS_PROCESS-Prinzip_MA-Gewinnung_rawversion

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Kirche/Gemeinde

Churches in the UK 2: Beeindruckend nachhaltig – Kathedrale von Salisbury

Die Kathedrale von Salisbury ist eine anglikanische Kirche, die mich beeindruckt.
Zunächst natürlich mal das Gebäude. Der Kirchturm ist mit 123 m der höchste in England. Außerdem existiert in der Kirche die älteste noch funktionierende Kirchturmuhr von Großbritannien (von 1386). Das neue Taufbecken mit fließendem Wasser hat es auch in sich und steht mitten in der Kirche.Und es gibt aus geschichtlicher Sicht noch einige andere interessante Fakten, die man z.B. in Wikipedia nachlesen kann.

Zwei Dinge haben mich so beeindruckt, dass ich beschlossen habe, sie im Blog festzuhalten:

1. Einmal der Bau, die Architektur und die Ausstattung der Kathedrale:
Der Grundstein dieser Kathedrale wurde im April 1220 gelegt. Vorher gab aber schon eine richtig große Kirche in einer nahe gelegenen Festung namens Old Sarum. Aus unterschiedlichen Gründen beschloss ein Bischof diese Kathedrale aufzugeben und an eine nahe gelegene Stelle eine neue Kathedrale zu bauen. Dazu gehörte dann auch der Umzug der ganzen Siedlung. Hier hatte ein Leiter mal eine ganz große Vision und sie wurde in die Tat umgesetzt.
Ich bin ja kein Kirchenbauexperte, aber so viel habe ich nach dem Besuch der Kirche verstanden: die Leute wollten mit dem Bau und mit der Ausstattung der Kathedrale Gott ehren. Gottes Größe und Herrlichkeit sollte durch den Bau zum Ausdruck gebracht werden. Außerdem sollte der Besucher durch den beeindruckenden Bau Ehrfurcht vor Gott bekommen. Solche Gedanken sind für einen Freikirchler erst mal neu. Auf der anderen Seite kenne ich den Spruch: „Exzellente Qualität ehrt Gott.“ Bis jetzt habe ich das immer auf das Ausarbeiten von Predigten und Programmen bezogen. Aber das kann natürlich genauso auf Gebäude oder Kunstwerke bezogen werden. Es ist natürlich immer die Frage, wann so ein Ansatz kippt. Und das kann natürlich geschehen, weil Gott größer als ein Gebäude ist und sich zudem nicht in ein Gebäude einsperren lässt. Und Gott braucht auch unsere „Kirchenschätze“ nicht. Aber das ist ja die andere Seite. Ich habe erstmal verstanden, dass Leute Gott durch einen guten Bau ehren wollen. Ich hätte das natürlich auch schon bei einem Besuch des Kölner Doms merken können, aber da ist mir das noch nicht aufgefallen.

Tafel_Kathedrale_Salisbury2. Die Nachhaltigkeit der Gemeindearbeit
Das zweite, was mich beeindruckt hat, ist die Nachhaltigkeit dieser Kirche. Seit fast 1000 Jahren (die erste Kirche in Old Sarum wurde um 1075 errichtet) finden hier Gottesdienste statt. Gott wird seit fast 1000 Jahren angebetet. Die Bibel wird so lange erforscht. Gottes Wahrheit wird so lange verkündigt. Leute setzen so lange ihre Gaben für Gott ein. Es gibt eine lebendige Gemeindearbeit seit fast 1000 Jahren. Und sie beeinflusst die ganze Region. Das ist schon der Hammer. Auch heute finden in dieser Kirche noch täglich Gottesdienste statt. So richtig deutlich wurde mir das, als ich nebenstehendes Schild im Eingang gesehen habe.

Ganz klar. Diese Kirche ist nachhaltig relevant. Menschen erleben Gott. Menschen werden geprägt. Gott wird angebetet. Auch heute noch. Anders als ich es vielleicht kenne. Anders als ich es vielleicht machen würden. Sicher auch theologisch an manchen Stellen anders, als ich es vertrete.

Und hier noch ein Bild von uns, in Old Sarum;-)The Claesberg's 2012 in Old Sarum

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Kirche/Gemeinde Leitung

Review: Fearless Summit @Mavuno Church Nairobi/Kenia im Juli 2012

„Vergiss alles, was du über eine afrikanische Gemeinde denkst.“
Das ist ein Spruch, den ich mehrmals gegenüber Freunden gebracht habe, denen ich von meinem Besuch des Fearless-Summit 2012 (http://fearlesssummit.org/) in Nairobi erzählt habe (04-06.07.12).
Der Summit wird von der kenianischen Gemeinde Mavuno Church veranstaltet. Die Dynamik dieser Kirche ist beeindruckend. Die Mavuno Church arbeitet auf einem Level, den ich mir in Deutschland verstärkt wünschen würde. Das betrifft einmal die Einstellung und die Leidenschaft der Mitarbeiter. Und dann auch die Strategie der Gemeinde, die ganz klar an ihrer Vision ausgerichtet ist: „Making ordinary people to fearless influencers of the society“. Diese Vision kennt nach einem kurzen Besuch jeder Gast. Und diese Vision wird gelebt und kontrolliert. Zur Umsetzung dient der sogenannte Mavuno-Marathon (siehe www.mavunochurch.org).
Abgesehen davon arbeitet die Kirche organisatorisch auf einem sehr hohen Level, der mich besonders als Deutscher beeindruckt. Dies hängt nach m.E. mit dem klaren Leitungsverständnis der Gemeinde zusammen. Sehr vieles von dem, was ich über Leitung weiß, gelesen und gelernt habe, scheint in dieser Kirche angewandt zu werden. Geistlichen Leitern ist die Mavuno Church positiv gegenüber eingestellt. Sie will Leiterinnen und Leiter und ermutigt sie zu leiten. Und sie bildet in einem internen Programm Leiterinnen und Leiter über ein oder mehrere Jahre gezielt aus. Ihre Mitglieder nehmen eigenverantwortlich Aufgaben in Nairobi wahr. Unter anderem ist das Mikrofinanzprojekt Maono entstanden (Maono Initiative), was Menschen in den Slums Hilfe zur Selbsthilfe anbietet.
Darüber hinaus hat die Kirche das ambitionierte Ziel bis 2030 in jeder afrikanischen Hauptstadt eine Gemeinde zu gründen und dazu noch in jeder wichtigen Stadt der Welt – wenn das keine Vision ist. Auch in Deutschland ist sie schon am Start und hat zwei Deutsche als Gemeindegründer nach Berlin ausgesandt. Nancy und Daniel Flechsig gründen mit der EFG Lichterfelde die Mavuno Church Berlin.

Fearless Summit, Mavuno ChurchFür mich ist die Frage, inwieweit man die Dynamik nach Deutschland holen kann und ob sich eine deutsch-kenianische Partnerschaft sinnvoll aufbauen lässt. Die Entfernung ist weit. Ein Flug ist teuer. Die Kulturen sind verschieden. Kenia ist eine junge Generation, wo es wirtschaftlich dynamisch zugeht. Der Anteil evangelikaler Christen liegt bei fast 20 %. Deutschland stagniert und geht bevölkerungsmäßig zurück. Auch der christliche Glaube ist auf dem Rückzug. In einer deutschen Großstadt gibt es sicher mehr Parallelen als in einer deutschen Kleinstadt. Aber vielleicht brauchen wir wieder den Mut, Gott etwas in unserem Land zuzutrauen. Und da können uns die Afrikaner inspirieren. Unabhängig davon sind die Leitungsprinzipien der Kirche beachtenswert und dann übertragbar. Vorausgesetzt ist allerdings, dass sich eine Gruppe/Gemeinde in Deutschland diese Art von Leitung wünscht. Das kenianische Model ist sehr stark personenorientiert. Das ist uns in Deutschland in den Freikirchen eher fremd. Aber hier habe ich den Eindruck, dass es immer mehr junge Christen gibt, denen ein bis in die Spitzen ausgelebtes kongregationalistisches Modell nicht mehr behagt.
Ich bin gespannt, wie sich diese Kirche in 10 Jahren entwickelt hat. Die ersten fünf Jahren sind jedenfalls beeindruckend. Und ich bin gespannt, wie sich Mavuno Berlin entwickelt. Ich wünsche der Kirche auf jeden Fall Gottes Segen und Erfolg bei der Visionsumsetzung. Um Gottes Ehre willen.