„Du brauchst dich nicht zu fürchten! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, aber jetzt lebe ich in alle Ewigkeit, und ich habe die Schlüssel zum Tod und zum Totenreich.“
„Do not be afraid. I am the First and the Last. I am the Living One. I was dead. But look! I am alive for ever and ever! And I hold the keys to Death and Hell.“
„Jetzt ist Krise!“, hat die Präsidentin der EU-Kommission Frau von der Leyen im Laufe der vergangenen Woche gesagt. Das ist wahr. Es ist eine Krise, wie sie meine Generation noch nie erlebt hat. Zunächst wurde durch die Schulschließungen ab Montag mein ganzer Arbeitssektor auf Standby gesetzt. Als WERTESTARTER* arbeiten wir in den Förderfeldern Kita, Schule, Jugendarbeit und Mitarbeiterqualifzierung – Pause!
Nachdem ich dann gestern in meiner Gemeinde bei meinem ersten Livestream-Gottesdienst ohne Besucher als Musiker mitgearbeitet habe, bringe ich hier ein paar Gedanken zur aktuellen Corona-Pandemie „aufs Papier“, auch um mich selbst zu sortieren. Es sind keine Hygiene-Tipps oder medizinische Hinweise. Das können andere besser. Es sind Überlegungen eines Theologen und Vaters, der mit seinen Kindern über die Krise redet und selbst nicht zur Risikogruppe gehört.
Im ersten Teil sind es allgemeine Erkenntnisse – teilweise vielleicht auch sehr simple. Im zweiten Teil versuche ich eine kurze theologische Einordnung zur Corona-Pandemie. Im dritten Teil zeige ich praktische Konsequenzen für Christen auf.
Ich bete für die Betroffenen, ihre Angehörigen und den vielen Menschen, die sich gerade aufopferungsvoll in der Krise engagieren. Ich bete für unser Land und für diese Welt: „Erlöse uns von dem Bösen: Herr, erbarme dich!“.
Und ich handle. Viel kann ich zwar nicht tun, aber ich konnte einen Apfelbaum pflanzen. Mehr dazu im dritten Teil #coronatree #coronabaum:
1. Allgemeine Erkenntnisse
Die Corona-Pandemie führt mir verschiedene Tatsachen vor Augen:
Krankheit und Tod können mich jederzeit und unerwartet einholen. Ich kann mich nur bedingt schützen und nur mit enormen Anstrengungen. Ich weiß auch: Egal wie gut ich mich schütze – irgendwann holt mich der Tod ein. Eigentlich wusste ich das schon immer, aber so massiv und weltweit haben wir es als Weltgemeinschaft noch nie erlebt.
Da ich im Hier und Heute lebe, muss ich mit dem Problem von Krankheit und Tod umgehen und Vorsorge treffen. Aktuell gerade mit den Folgen einer Pandemie. Alles andere wäre unmenschlich, unsolidarisch und unchristlich.
Die globale Vernetzung auf allen Ebenen und die Präsenz der Krise in den Medien, verstärken den psychologischen Effekt der Angst und Sorge.
Gleichzeitig ist dadurch mehr über die Krankheit bekannt und Erkenntnisse können schneller zugänglich gemacht werden und Vorsichtsmaßnahmen können schneller geteilt werden. Leider gehören dazu auch immer wieder Fake-News.
In einer Krise ist eine gute Regierung wichtig. Ich bin dankbar für unsere Regierung in Deutschland und ihre Entschlossenheit, Sachlichkeit und ihren Mut, wie sie die Situation momentan angeht und mit Maß und Mitte reagiert und regiert.
Ich habe mich entschlossen den gewählten Volksvertretern zu vertrauen. Sie sind ja dafür da in einer Krise zu agieren. Dafür sind sie von der Mehrheit gewählt. Diese Haltung mach es für mich einfacher. Ich kann mich natürlich auch über Dinge aufregen, aber vieles kann ich einfach nicht ändern. Also kann ich es auch sein lassen mich über Dinge aufzuregen, die gar nicht in meinem Einflussbereich liegen.
Ich bin dankbar für unser Gesundheitssystem. Die Helden des Alltags sind für mich gerade die Menschen, die in diesem System arbeiten und alles geben und bei allen, die in den Supermärkten arbeiten und natürlich für Polizeit, Feuerwehr …
In einer Krise rückt die Gesellschaft zusammen. Nachbarschaft und Familie werden nochmal wichtiger als zuvor. Not macht kreativ und erfinderisch.
Wie die aktuelle Corona-Krise ausgeht, ist noch absolut nicht abzusehen. Wie lange wird es dauern, bis in Deutschland die Durchseuchung der Bevölkerung stattgefunden hat?eine Herdenimmunität hergestellt ist? Wird es gelingen, die Kurve flach zu halten? Wie können Länder der sogenannten Dritten Welt die Krise managen? Welche wirtschaftlichen Begleiteffekte hat die Krise. Ich werde sehen und muss abwarten.
Ich mache mir verstärkt Sorgen um die Situation in den 2/3-Welt-Ländern, die teilweise ein katastrophales Gesundheitssystem haben. Meine Gebete ist, dass Gott die Seuche sofort stoppen möge.
Offb 21,3b-5b Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!
2. Versuch einer theologisch-geistlichen Einordnung
Als Christ versuche ich die Welt zu verstehen und ziehe dabei mein Wissen aus der Heiligen Schrift, der Bibel, von der ich glaube, dass sie mir der lebendige Gott als Gebrauchsanweisung für mein und unser Leben gegeben hat. Sie hilft mir, Dinge einzuordnen und mich hoffnungsvoll auszurichten.
Die Menschheit lebt seit dem Sündenfall, in einer gefallenen Schöpfung. Ich selbst lebe in ihr seit 1971. Naturkatastrophen, Kriege, Krankheiten und Tod sind eine Folge des Sündenfalls (1Mo 3; Röm 8,18f). Das wirkt auf mich wie dauerinstalliertes Gericht, bis Jesus Christus dieses Gericht bei seinem ersten Kommen auf sich nimmt und bei seinem zweiten Kommen beenden wird. Direkt nach dem Sündenfall kündigt Gott gnädig auch das Ende des Gerichtes an (1Mo 3,15 – das sogenannte Protevangelium).
Krankheit und Tod sind immer auch diabolisch, also teuflich. Sie bringen das Leben durcheinander. Die gute Schöpfung Gottes ist leider kaputt. Krankheit gehört zur Hölle auf Erden. Deswegen gilt es auch diesen Fluch zu bekämpfen und die Krankheit zu verlangsamen und Gott um eine Wegnahme der Corona-Pandemie zu bitten.
Christen wissen um eine revolutionäre Neuinstallation, sprich um das Kommen des Reiches Gottes, das seit Jesus Christus angebrochen ist. Jesus macht es sichtbar. Heilung geschieht. Hoffnung breitet sich aus. Auferstehung findet statt. Das Reich Gottes fordert zur Umkehr und zur Hoffnung auf (Mk 1,15). Christen warten daher auf den Herrn und Retter, der Krankheit und Tod vernichten wird. So lange leben wir im „schon jetzt und noch nicht“.
Jesus kündigt Katastrophen zum Ende der Zeit an (Mt 24,1f). In der Offenbarung ist vom Tod durch Krankheiten die Rede (Offb 6,8). Auf der anderen Seite steht die Zusage Gottes an die Menschheit, dass solange die Erde existiert, Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht nicht aufhören werden – sichtbar dokumentiert im immer wieder zu sehenden Regenbogen (1Mo 8,22).
Seuchen und Katastrophen hat es allerdings immer schon gegeben. Ob diese Seuche nun das Ende der Endzeit einläutet, kann meiner Meinung nach erst im Nachgang beurteilt werden. Auch hier sollte also nicht vorschnell geurteilt werden. Warum auch? Es würde nichts an unserem generellen Auftrag als Christen ändern. Wenn es so wäre, würde ich es ja auch erleben, denn dann würde Gott die jahrtausende alte Bitte der Christen, die sich im Wort „Maranatha!“(Komm, Herr Jesus!) ausdrückt, endlich erhören (1Kor 16,22; Offb 22,20).
Gott kann Krankheit laut einigen biblischen Berichten auch als Gericht und Strafe benutzen. Ob Gott diese Seuche konkret als Gericht einsetzt, oder ob sie „nur“ eine Folge des Gerichts durch den Sündenfall ist, finde ich unmöglich zu beurteilen.
So eine Pandemie ist auch ein Ruf zur Demut (vgl. den Artikel von Jonathan Steinert). Es kann auch sein, dass Unglück und Krankheit völlig unverständlich über gottesfürchtige Menschen kommt (Ps 44). In so einer Situation wenden sich Gläubie an Gott (vgl. dazu auch einen Artikel vom Theologen N.T. Wright, der meint, dass das Christentum gar keine Antwort auf Corona geben könnte. Ich teile seine Meinung nicht, aber einige Aspekte seiner Ausführungen sind interessant).
Weiter ist eine Pandemie auch ein Ruf zur Umkehr. Diesen Aspekt führt Jakobus in seinem Brief ziemlich gut aus (Jak. 4,13-5,6).
Ich weiß aus vielen biblischen Berichten, dass Gott übernatürlich eingreifen und heilen kann. Darum darf ich ihn auch bitten. In der Bibel lese ich, dass Gott Plagen schickt, aber auch Plagen wieder wegnimmt (z. B. 4Mo 21,7).
JHWH ist der „Ich bin der ich bin“. Er ist auch in diesen Zeiten bei seinen Kindern. Dies macht mir auch Psalm 23 deutlich.
Da ich an das ewige Leben nach dem Tod glaube, ist es konsequent zu Ende gedacht, wenn der Apostel Paulus schreibt, dass Sterben für ihn letztlich Gewinn bedeutet (Phil 1,21). Das reklamiere ich in aller Sachlichkeit unter Ausblendung von Emotionen auch für mein Leben.
Römer 12,8 Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.
1Petr 1,8f Daher erfüllt euch ´schon jetzt` eine überwältigende, jubelnde Freude, eine Freude, die die künftige Herrlichkeit widerspiegelt; denn ´ihr wisst, dass` ihr das Ziel eures Glaubens erreichen werdet – eure endgültige Rettung.
3. Praktische Konsequenzen
Als Christ rufe ich Gott in der Not an (Ps 50,15). Ich bitte „Herr, erbarme dich!“. Gleichzeitig bitte ich, dass sein „… Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.“ Ich werfe jetzt alle meine Sorge auf ihn (1Petr 5,7).
Als Christ, also als Nachfolger von Jesus Christus, bin ich aufgefordert für die Situation Fürbitte zu leisten, für alle Menschen, besonders für die Regierenden (1Tim 2,1-4). Gott möchte, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Als Christ bin ich aufgefordert Kranken und Schwachen zu helfen. Nicht zuletzt strahle ich damit Mut und Hoffnung aus (Mt 5,16; Mk 12,29-31; Lk 10,25f, Gal 6,10; 1Thes 1,10). Ich bin dazu da, die Trauernden zu trösten, wo es möglich ist. Ich leide mit. Und wenn es nicht durch Anwesenheit ist, dann durch Email, Kurznachricht oder durch ein Telefongespräch.
Als Christ bin ich generell – und deshalb auch in der aktuellen Situation – dazu aufgefordert das Evangelium, also die gute Nachricht, dass Jesus Christus Schuld vergibt und vor Gericht und Tod rettet, zu verkündigen, durch Wort und Tat (Mt 28,18f; Mt 5,16).
Die Absage von Gottesdiensten und christlichen Events, die Einschränkung von Besuchen im Altenheim, das Schließen von Gemeindehäusern für mehrere Wochen trifft Gemeinde ins Mark. Kirche lebt von der Begegnung, der gemeinsamen Anbetung, dem Einladen von und dem Hingehen zu Menschen. Schließung ist daher ein Akt der Nächstenliebe, weil damit die Ausbreitung des Virus verlangsamt wird #flattenthecurve.
Ich glaube, dass Christen sich jetzt in kleinen Einheiten oder der Familie, ähnlich wie die Urgemeinde, weiter treffen sollten, um Gottes Wort zu lesen, Gott anzubeten und Fürbitte zu leisten. Alternativ sollten christliche Gemeinde digitale Möglichkeiten, wie z. B. Livestream-Gottesdienste oder Fernsehgottesdienste anbieten oder nutzen, um unter dem Wort Gottes zusammenzukommen.
Als Christ bin ich aufgefordert, Mut zu machen und Hoffnung auszustrahlen. Hier zitiere ich Dr. Joachim Colchovius: „Die christliche Hoffnung auf die Verwandlung unseres Leibes zu einem unvergänglichen Herrlichkeitsleib gehört zum Schönsten, was der christliche Glaube zu bieten hat. Da sie sich aber nur an denen erfüllen wird, die mit Jesus Christus verbunden sind, ist und bleibt der Glaube an Jesus Christus das Wichtigste in einem menschlichen Leben.“
Wichtig scheint mir auch, dass ich in dieser Situation nicht den Humor verliere. Nach dem Motto „Humor ist wenn man trotzdem lacht“. Eine gute christliche Tradition ist das Osterlachen. Damit haben Christen zu Ostern seit Jahrhunderten den Tod ausgelacht, weil er für sie den Stachel verloren hat (1Kor 15,55).
Als von jahrelanger Stabiltiiät umgebener Deutscher muss ich jetzt lernen mit der aktuellen Situation umzugehen. Normalerweise bin ich es gewohnt visionär nach vorne zu planen, gerne auch langfristig. Sinnvoll scheint es mir momentan „auf Sicht zu fahren“. Jeder Tag hat seine eigene Sorge, sagt Jesus (Mt 6,34; Jak 4,13f). Ich plane zur Zeit für die nächsten 24 Stunden konkret, darüber hinaus hoffnungsvoll und mittelfristig erwartungsvoll.
Luther soll gesagt haben, dass wenn morgen die Welt unterginge, er heute noch einen Apfelbaum pflanzen würde. Come on Veit! Let’s do it this way. I did it! #coronatree
Johannes 14, 1-4 Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hingehe, dahin wisst ihr den Weg.
Nach dem Lesen dieses Beitrages mag man vielleicht feststellen, dass ich die aktuelle Situation durch die Brille meines christlichen Weltbild sehe und vielleicht auch allzu simpel erkläre. Aber hat nicht jeder irgendeine Brille auf? Die Frage ist doch, durch welche man gut sehen kann, um richtig zu handeln und nicht vor die Wand zu laufen.
Im Zuge meiner Masterarbeit habe ich einige Bücher gelesen, die die freikirchliche Geschichte der Baptisten- und Brüdergemeinden in der NS-Zeit aufarbeiten.
Fleischer, Roland 2014. Der Streit über den Weg der Baptisten im Nationalsozialismus. Jacob Köbberlings Auseinandersetzung mit Paul Schmidt zu Oxford 1937 und Velbert 1946. Baptismus-Dokumentation 4. Elstal: Oncken-Archiv.
In Fleischers Buch geht es um die Beurteilung der baptistischen, bzw. später evangelisch-freikirchlichen Haltung zum NS-Staat. Sie wird dokumentiert anhand der Auseinandersetzung zwischen dem baptistischen Arzt und Gemeindemitglied Jacob Köbberling und dem damaligen Bundesdirektor Paul Schmidt und weiteren führenden BEFG-Persönlichkeiten.
Grundsätzlich wird durch die Veröffentlichung Fleischers deutlich, dass es im BEFG einzelne Stimmen gab, die ein alternatives und radikaleres Auftreten gegenüber dem NS-Staat für richtiger hielten und eine Solidarisierung mit der Bekennenden Kirche forderten, im Gegensatz zur Anpassungsstrategie der damaligen Leitungsverantwortlichen im BEFG.
Schon 1937 kritisiert Köbberling scharf das Auftreten von Schmidt auf der Weltkirchenkonferenz im englischen Oxford, an der Schmidt und der methodistische Bischof Melle als Vertreter der Vereinigung ev. Freikirchen teilnahmen. Sie waren damit die einzigen deutschen Kirchenvertreter auf der Konferenz. Die Vertreter der Ev. Kirchen erhielten vom Staat aufgrund der „Kirchenkampf“-Situation ein Reiseverbot. Schmidt und Mello kritisieren öffentlich Teile einer solidarischen Stellungnahme der Kirchenkonferenz zur Situation der Kirche in Deutschland.
Köbberling verfasst eine Stellungnahme und übt am Auftreten von Schmidt und Melle scharfe Kritik. Die darauf entstandene Korrespondenz wird von Fleischer dokumentiert.
Auf der ersten Bundeskonferenz nach dem Krieg 1946 rechtfertigte Bundesdirektor Paul Schmidt seine Haltung gegenüber dem NS-Regime im offiziellen Bericht „Unser Weg“. In diesem Bericht wird deutlich, dass die Bundesleitung dem NS-Staat so lange ohne offenen Widerstand begegnet ist, weil dieser nicht die Verkündigung des Evangeliums einschränkte. Hier wäre dann eine Grenze erreicht gewesen. Außerdem wird im Bericht der Zusammenschluss von Baptisten- und Brüdergemeinden nicht als von außen aufgedrückte Entscheidung gedeutet, sondern aus dem Gedanken der Einheit heraus begründet. Ebenso betonte Schmidt, dass dem BEFG die zersplitterte Situation der Deutschen Evangelischen Kirche vs. Bekennender Kirche erspart geblieben sei. Er lehnte auch ein Schuldeingeständnis als Kirche ab. Ein Wort zur Situation der Juden im NS-Staat ersparte sich Schmidt ebenfalls.
Köbberling kritisiert diesen Bericht in einer Gegenschrift an die Bundesleitung, die erst 2014 veröffentlicht wurde. Er betrachtet den Weg des BEFG als fragwürdig, würdigt die Bekennende Kirche und betrachtet die Vereinigung von Brüder und Baptisten als noch auf viel zu schwacher Grundlage stehend und macht das z.B. an dem Glaubensbekenntnis des BEFG von 1944 (Wiedenest) deutlich. Auch mahnt er an, die Schuldfrage zu klären. Die daraus entstandene Korrespondenz wird ebenfalls dokumentiert.
Weiter wird das Glaubensbekenntnis des BEFG von 1944 dokumentiert, mit den kritischen Stellungnahmen Rufus Flügge und Köbberling.
Der Anhang rundet die Ausführungen mit einer Kurzbiografie von Köbberling und Schmidt ab, sowie mit einem Zeitzeugeninterview mit Köbberling 2001 und einem Bericht über ein Podiumsgespräch mit Köbberling 1989.
Damit ist dieses Buch ein wichtiger Beitrag zur freikirchlichen Geschichte im Nationalsozialismus.
Im Zuge meiner Masterarbeit habe ich einige Bücher gelesen, die die freikirchliche Geschichte der Baptisten- und Brüdergemeinden in der NS-Zeit aufarbeiten.
Stedtler, Manfred 2015. Baptisten in der Weimarer Republik. Ihre Gedanken zu Politik und Gesellschaft. Bonn: Verlag für Kultur und Wissenschaft.
Manfred Stedtler zeigt in seinem 2015 erschienenen Buch „Baptisten in der Weimarer Republik“ umfassend das Denken und Fühlen (Mentalität) des offiziellen Baptismus in der Zeit zwischen 1918 – 1933 auf. Anhand von Artikeln aus der Zeitschrift „Der Wahrheitszeuge“ (WZ) zeichnet er ein gesellschaftliches Portrait der deutschen Baptisten und entfaltet „ihre Gedanken zu Politik und Gesellschaft“. Er konstatiert: „Es ist wiederholt festgestellt worden, dass sich der Baptistenbund (wie viele andere Freikirchen auch) im Dritten Reich stark anpasste, die nationalsozialistische Regierung sogar im Ausland verteidigte und dass nur wenige Beispiele regimekritischen oder gar widerständigen Verhältnis aus den Reihen der Baptisten bekannt sind“ (:7).
Auch wenn Hitler schwer zu durchschauen war stellt sich für ihn die Frage, woran diese passive Haltung lag. Waren es die Grundzüge baptistischer Theologie? Oder die Unzufriedenheit mit der Weimarer Republik? Er verweist dann auf Andreas Strübind, die drei Grundentscheidungen im deutschen Baptismus nennt, welche die Einstellung zum Staat geprägt hatten: Biblizismus, Zwei-Reiche-Lehre und ein eschatologisches Geschichtsbild. Dagegen sieht Uwe A. Gieske den Grund eher in der deutschnationalen Einstellung, dem Deutschtum der Baptisten und nicht in ihrer Theologie. Stedtler möchte in seiner Untersuchung überprüfen, ob wirklich – wie Strübind behauptet – der Biblizismus die Ursache der passiven politischen Haltung war. (:9).
Nach der Einleitung legt Stedtler in Kapitel 1 seine Forschungsmethode dar. Er betreibt Mentalitätsgeschichtsforschung. … mehr in der angehängten PDF-Datei.
„Can I be honest with you? I’m actually not into prayer. I’m into Jesus, so we talk. I don’t believe in the power of prayer. I believe in the power of God. So I ask for his help. A lot. I’m not into evangelism. I hate evangelism! I’m into Jesus. So I talk to people about him.“
Mauerfall Deutsche Einheit – Gott sei Dank!, Frieder Seidel (Hg.), ca. 350 Seiten, ISBN 978-3-86716-184-8, Conception Seidel, 19,95 €
Dieses Jahr jährt sich der 30. Jahrestag zum Fall der Mauer. Nächstes Jahr feiern wir 30 Jahre Deutsche Wiedervereinigung. Anlass genug, ein gutes Buch über die damaligen Ereignisse herauszubringen und Dankbarkeit gegenüber Gott auszusprechen.
Frieder Seidel hat es als Herausgeber geschafft, viele verschiedene Autoren zusammenzubringen, die authentisch und individuell ihre Erlebnisse beschreiben und ihre Dankbarkeit über das Wunder der Freiheit und Einheit beschreiben.
Ich freue mich, dass ich auch einen Beitrag zusteuern durfte.
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