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Leitung Mitarbeiterführung Rezensionen

Rezension: Radikal führen

Sprenger, Reinhard K. 2015. Radikal führen. Frankfurt/New York: Campus Verlag.

Sprenger geht es in seinem säkularen Buch über Führung darum, die Wurzel (radix) des Führens neu zu entdecken (:14). Sprenger fragt, wie das Problem heißt, für das Führung die Lösung ist (:12). Aufgaben von Führung sind für ihn „Universalien“. Wer ihre Wurzeln kennt, führt radikal. Das ist vielleicht das einzige Neue in seinem Buch (:15).

Nach der Einleitung erklärt er zunächst den Begriff der Führung: Wozu Führung? Was ist Führung? Was prägt sie? Wie kann sie Wandel bewirken? Dann führt er in fünf Kapitel die fünf Kernaufgaben der Führung aus:

  1. Zusammenarbeit organisieren
  2. Transaktionskosten senken
  3. Konflikte entscheiden
  4. Zukunftsfähigkeit sichern
  5. Mitarbeiter führen

Im Folgenden schreibe ich keine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, sondern ich schreibe mir wichtig gewordene Zitate heraus. Zunächst zum Kapitel „Führung“, dann zu den fünf Kernaufgaben.

… mehr in der 8-seitigen pdf-Datei: Rezi_Sprenger_radikal führen

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Audio Verkündigung/Predigt

Die Top-3-Predigten 2021 aus meinem Podcast

Das sind die drei meistgehörtesten Predigten 2020 aus meinem Predigtpodcast:

  1. Song 23 – der Hirte zieht uns durch – immer und während Corona (gehalten im März 2020)
  2. Frohlocket (Heiligabendpredigt) (gehalten im Dezember 2017)
  3. Über das Leiten (gehalten im April 2018)
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Kirche/Gemeinde Leitung Mitarbeiterführung Rezensionen

Rezension: Erfolgreich leiten – Wie man Mitarbeiter gewinnen und fördern kann

Erfolgreich leiten, Leo BiggerBigger, Leo, Erfolgreich leiten
Wie man Mitarbeiter gewinnen und fördern kann, Zürich: icf 2008
3,5 von 5 Punkten

Leo Bigger, Gründer und Leiter von icf Zürich, hat ein Grundlagenbuch über Leitung im christlichen Bereich geschrieben. Das Buch fasst auf ca. 270 Seiten das Wesentliche zum Thema Leitung und Führung zusammen. Es gibt einen Überblick über die Motivation, die Haltung und die Aufgaben eines Leiters.

Im icf-eigenen Style ist es eine Art Arbeitsbuch geworden, dass den Leser nach jedem Unterkapitel (davon gibt es 32) auffordert zu reflektieren, nachzudenken und sich Notizen zu machen.
Leo Bigger schreibt das Buch aus seiner persönlichen Sicht und verarbeitet seine Erfahrungen als Leiter. Das macht das Buch sympathisch.
Gleichzeitig geht es natürlich nicht sehr in die Tiefe. Das hat Vor- und Nachteile. Wer einen schnellen Überblick will, der ist mit dem Buch gut beraten. Wer es nutzbar machen will, sollte sich weitere Lektüre besorgen oder eben die Reflektionsaufgaben machen. Doch dann braucht es wahrscheinlich sehr viel Zeit, um das Buch zu lesen. Hier stelle ich mir die Frage, wer wirklich bereit ist, nach je 5-8 schnell gelesenen Seiten eine Reflektion zu starten. Ich persönlich kann mir das nicht vorstellen.

Zum Inhalt: Bigger hat sein Buch in acht Kapitel eingeteilt und schreibt viel davon, wie er persönlich Leitung lebt. Das macht das Buch lebendig. Dazwischen hat er immer markante Zitate von bedeutenden Personen über Leitung markant platziert. Im ersten Kapitel geht es um den Traum eines Leiters. Kapitel 2 beleuchtet die Kosten, die ein Leiter für seine Aufgabe zahlen muss. Kapitel 3 beleuchtet die Vorbildfunktion eines Leiters. Multiplikation als Aufgabe von Leitern erklärt Kapitel 4 (besonders stark Seite 107-111 und 114-118). Dass jeder Leiter ein Team braucht, macht Bigger in Kapitel 5 deutlich, um in Kapitel 6 die Mitarbeiterförderung (Coaching) zu empfehlen. Kapitel 7 und 8 mit den Themen Selbstcoaching und Life-Balance runden das Buch ab.
Ich konnte das Buch leider nicht bei amazon finden. Aber man kann es natürlich direkt bei icf bestellen. Der Preis von € 16,95 mit einfachem Paperback-Einband ist nicht gerade günstig.

Hier noch einige Zitate, die mich angesprochen haben:

  • „Wir können erst dann unsere persönliche Vision wirksam kommunizieren, wenn wir unseren Freunden, Familie, Familienangehörigen und Menschen, die vielleicht daran mitwirken wollen, fest in die Augen schauen und sagen können: >Ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass diese Vision Wirklichkeit wird. Es wäre schön, wenn du mir dabei hilfst. Aber wenn nicht, werde ich trotzdem das tun, wozu Gott mich berufen hat. Ich werde diese Vision umsetzen.<“ (:73)
  • „Menschen, die mit ihrem Leben zeigen, was es heißt, anderen Menschen zu dienen, können wie der Apostel Paulus andere herausfordern: >Folgt meinem Beispiel, so wie ich Christus folge.<“ (:74)
  • „Wer sich für einen Leiter hält, obwohl im keiner folgt, geht nur spazieren.“ (:75)
  • „Wir brauchen nichts zu beweisen, denn wir suchen nicht nach Selbstbestätigung. Wir haben nichts zu verlieren, denn wir ringen nicht um Ansehen oder Beliebtheit. Wir haben nichts zu verbergen, denn wir treiben kein Spiel, sondern sind ehrlich (:77).
  • „Lass dir den Sieg nicht in den Kopf steigen und die Niederlage nicht in dein Herz sinken.“ (:88)
  • „Das Organigramm musste so groß sein, damit erkennbar wurde, dass wir es ohne Multiplikation nicht schaffen würden.“ (:107)
  • „Wir müssen nach Menschen Ausschau halten, die sich leidenschaftlich mit ihren Fähigkeiten für Gott einsetzen wollen. Solche Menschen sind überall zu finden. Leider sind sie noch nie herausgefordert worden, ihr Leben für etwas Großartiges einzusetzen.“ (:108)
  • „Es ist die göttliche Bestimmung für uns Menschen, mit unserem Leben etwas zu bewegen. Und die Kirche und das Reich Gottes sind das größte Abenteuer, das es je geben wird.“ (:110)
  • „Umfallen ist menschlich. Liegen bleiben ist teuflisch, Aufstehen ist göttlich.“ (:124)
  • Zur Mitarbeit: „Sei was du bist, aber sei es ganz.“ (Martin Luther zitiert auf: 125)
  • „Ich investiere viel Zeit in wenige Leute und wenig Zeit in viele Leute.“ (:132)
  • „Entscheiden ist nicht, wie hart, sondern wie weise ich arbeite.“ (:133)
  • Zur Mitarbeitergewinnung: „Für mich kommen Charakter, Chemie und Charisma vor Begabung. Wenn die ersten drei Punkte stimmen, hat man ein starkes Fundament für sein Team. Danach ist es aber wichtig, dass jeder hart an seinen Fähigkeiten arbeitet…“ (:140)
  • Zur Struktur: „Keep it simple! Und >Verzichte auf alles Überflüssige, um das Maximum zu erreichen! >Reduce to the max!“ (:145)
  • Zur Teamkultur: „Wenn etwas Gutes entsteht, gibt es dafür Gründe. Es geschieht nichts zufällig. Eine gute Kultur wird von jemandem geplant und bestimmt. Überlege dir, wie die Kultur in deinem Team aussehen soll.“ (:147)
  • „Erfolg ist meist das Ergebnis von Entschlossenheit.“ (G. Allen zitiert:145)
  • Zum Selbstcoaching: „Ich bin das Problem. Und gleichzeitig bin ich die einzige Person, die ich uneingeschränkt verändern kann.“ (:202)
  • Zur Life-Balance: „Am Ende eines langen Tages gehe ich in die Kapelle und bete. Ich sage zu Gott: >Das war es für heute, ich habe alles erledigt. Aber jetzt mal unter uns; gehört diese Diozöse mir oder dir?< Gott fragt mich dann zurück: >Was denkst du?< Ich antworte: >Dir würde ich sagen<. >Du hast Recht<, antwortet Gott, >sie gehört mir<. Also sage ich: >Nun gut, Gott, dann ist es jetzt an der Zeit, dass du Verantwortung übernimmst und das Ruder für diese Diözese in die Hand nimmst. Ich gehe jetzt nämlich schlafen.“ (Kardinal Danneels zitiert:250)
  • Zur Life-Balance: „Wie erholt und fit ich bin, kann ich immer daran messen, welche gedanklichen Kapazitäten ich noch habe, um meinen freien Tag zu planen und zu genießen. Erlebe deinen freien Tag mit der gleichen Leidenschaft, mit der du dich für Gott einsetzt. Wenn du das nicht tust, lebst du nicht ausgewogen.“ (:256)

11.05._Bigger_Erfolgreich leiten

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Jugendarbeit Kirche/Gemeinde Leitung Rezensionen

Rezension: Leiten lernen – Ein Trainingsprogramm für (junge) Leiter

Leiten lernen, Doug FieldsFields, Doug, Leiten lernen – Ein Trainingsprogramm für (junge) Leiter, pulsmedien 2008
4 von 5 Punkten

leiten lernen – so heißt das (neue) Buch von Doug Fields und Katie Edwards. Doug Fields ist Schreiber der Bücher „Jugendarbeit mit Vision“ und „Abenteuer Jugendarbeit“. Daher waren meine Erwartungen bei der Bestellung des Buches sehr hoch. Im ersten Moment war ich etwas enttäuscht. Der Titel führt nämlich in die Irre. Es geht nicht – und so dachte ich erst – um das Thema Leitung im Sinne von Führung oder der Begabung zum Leiten. Dafür geht es darum, wie man als Team eine Jugendarbeit leitet. Und damit war ich wieder versöhnt.

Ein Großteil von Jugendarbeit besteht darin, es anderen Mitarbeitern zu ermöglichen, gute Arbeit zu machen. So die einleitende These, die Doug Fields dazu bewogen hat, Material für die Schulung von Mitarbeitern zu entwerfen. Und das ist ihm gelungen.
Es gibt 52 Lektionen, die in 12 Themengebiete eingeteilt sind. Man kann sie – am besten als ganzes Team – nacheinander oder durcheinander, thematisch sortiert oder querbeet, also völlig flexibel durchnehmen. Im besten Fall pro Woche eine Einheit, dann hat man was für ein Jahr. Alternativ pro Monat eine Einheit, dann hat man was für über 4 Jahre.
So bekommt man als Team Inspiration für die Jugendarbeit. Jedes Thema besteht aus zwei DIN A4 Seiten, ist also locker zu schaffen, was für ehrenamtliche Mitarbeiter ein echter Vorteil ist.

Es gibt einen Praxisbericht, einen Trainingstipp, einen Bibelvers zum Thema, eine Zusammenfassung und Tipps zum Ausprobieren.
Dazu gibt es eine CD, mit PDF-Sheets, sodass man alles auch per Mail verschicken kann. Sehr hilfreich.
Es gibt auch vorgefertigte E-Mails, mit denen man seine Mitarbeiter ermutigen kann. Das finde ich ein bisschen merkwürdig und entspricht nicht meinem Stil. Da würde ich lieber nicht was Vorgefertigtes verschicken.

Ich empfehle es Mitarbeiterteams, weil man so eine Lektion einfach mal als ein Punkt in der Besprechung durchnehmen kann. So wird man immer inspiriert.

09.10._Fields_leiten lernen