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Erfahrungen aus der Jugendarbeit Teil 3: Arbeite strategisch!

IMG_0536kleinDies ist der dritte Artikel in dieser kleinen Serie, geschrieben für Jugendleiter, mit Gedanken aus meiner Erfahrung in der christlichen Jugendarbeit.
Hier findest du Artikel 1: Erfahrungen aus der Jugendarbeit Teil 1: Die Jahreskrise
Hier findest du Artikel 2: Erfahrungen aus der Jugendarbeit Teil 2: Baue Teams!

Ein Zitat vorneweg: „Leitbilder sind immer nur so gut wie die Maßnahmen, die ergriffen werden, um das Leitbild zu erreichen.“
(aus Böhlemann & Herbst 2011, Geistliche Leitung, Seite 35)

Für jede Arbeit und jedes Vorhaben braucht man eine Vision (ein großes Ziel) und eine Strategie, um dieses Ziel zu erreichen. Um Jugendliche zu Nachfolgern von Jesus zu machen, brauchst du auch deine eigene, deinem Umfeld und deiner Persönlichkeit entsprechende Strategie. Warum?

  • Eine langfristige Strategie hilft dir, geordnet zu arbeiten und in guten Bahnen zu denken und zu lenken. Du wirst nicht von jeder neuen Idee abgelenkt oder musst ihr hinterherjagen. Du arbeitest reflektierter.
  • Gleichzeitig kannst du aber neue Ideen aufnehmen und in deine Strategie (Konzept) einbauen.
  • Eine Strategie ist wie ein Rahmen, ein Kanal, ein Raster in der du die am Anfang entstehende Dynamik einer Vision oder einer Idee aufnehmen kannst und nachhaltig sicherst. Ohne diesen Rahmen verläuft sich die Vision irgendwann wie Wasser. Das passiert nicht sofort, aber nachdem die Euphoriephase vorbei ist, wird es ohne eine gute Strategie nicht vernünftig weitergehen.
  • Eine gute Strategie ist genauso wichtig wie eine gute Vision. Ohne Strategie kannst du eine Vision nicht umsetzen.
  • Eine Strategie hilft deinen Mitarbeitern und Teilnehmern zu verstehen, warum und wie du deine Jugendarbeit machst. Du kannst sie auch als Erklärung deiner Arbeit gegenüber anderen Leitern oder der Gemeindeleitung verwenden.
  • Eine gute Strategie wird ständig überprüft: Passt sie noch? Hilft sie noch das große Ziel zu erreichen? Gibt es eine bessere Strategie? Evtl. muss eine schlechte Strategie verändert, umgeformt oder zerbrochen werden. Reformation ist ja eine ständige Aufgabe der Kirche Jesu (frei nach Karl Barth).
  • Auf der anderen Seite ist es nicht hilfreich, ständig die Strategie einer Jugendarbeit zu ändern. Das schafft Unsicherheit. Du musst also gut überlegen, wann eine kleine oder größere strategische Änderung Sinn macht.
  • Die Strategie in einer Jugendarbeit ändert sich deutlich häufiger als die einer Gesamtgemeinde, weil sie das Umfeld der Jugendkultur und die Gruppe viel schneller ändern, als das Umfeld von Erwachsenen.
  • Dein Nachfolger kann an deine Strategie anknüpfen, sie verändern, umformen und gestalten oder davon ausgehend eine neue Strategie entwerfen.

Fallen dir noch mehr Gründe für eine gute Strategie ein? Schreibe gerne einen Kommentar.

Weiterführende Artikel:

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Jugendarbeit Kirche/Gemeinde Leitung Mitarbeiterführung

Erfahrungen aus der Jugendarbeit Teil 2: Baue Teams!

Seit drei Jahren bin ich aus der überörtlichen christlichen Jugendarbeit raus. Das war ein krasser Schritt für mich, denn ich habe es geliebt, mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu arbeiten und ich war gerne deutschlandweit als „Jumi“ unterwegs. Aber irgendwann ist alles mal zu Ende und ich wollte nicht „Berufsjugendlicher“ werden. Weiter hatte ich den Eindruck, dass Gott mich nach 12 Jahren Dienst in neue Aufgaben sendet.

Ich hatte mir damals vorgenommen ein paar Dinge für meinen Blog zu verfassen, die ich gerne anderen aus meiner Erfahrung Jugendleitern und -leiterinnen weitergeben möchte. Jetzt ist es so weit. Die Ausführungen gelten nicht nur für Jugendreferenten. Sie gelten auch für Pastoren. Und sie gelten für ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter. Aber im Fokus habe ich den hauptberuflichen Jugendreferenten/Jugendpastor. Ich plane mal vier Teile. Vielleicht werden es mehr. Der erste Teil ist schon vor längerer Zeit entstanden: Erfahrungen aus der Jugendarbeit Teil 1: Die Jahreskrise.

Heute folgt Teil 2: Baue Teams
Wenn du als Jugendreferent irgendwo beginnst, dann möchtest du eine gute Arbeit machen. Du möchtest auch, dass deine Gemeinde, also dein Arbeitgeber deine Leistung anerkennt. Also machst du viel. Du leitest, predigst, organisierst, besprichst, … Das ist bis zu einem gewissen Grad ja auch in Ordnung.

Wichtig ist aber, dass du schnell anfängst in deine Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu investieren. Baue Teams auf. Baue ein Team für deine Jugendarbeit, für deine Events, für deine Teenagerarbeit und für den Glaubenslehre-Unterricht. Und dann fange an, die Mitarbeiter in diesen Teams zu fördern.

Warum solltest du das tun?

  • Teams sind kreativer als du alleine. In einem Team bekommst du Teamer mit Ideen, auf die du gar nicht gekommen wärst.
  • Teams verbreitern deine Akzeptanz in der Gruppe und in der Gemeinde. Nicht nur du machst Jugendarbeit, sondern dein Team macht die Jugendarbeit.
  • Jesus war auch in Teams unterwegs. Er hatte 12 Jünger und von den 12 Jüngern gehörten 3 Jünger zum engeren Kreis.
  • Teams ermöglichen es dir mal zu fehlen. Im Falle einer Fortbildung, Urlaub oder Krankheit, läuft die Jugendarbeit weiter. Es hängt ja nicht alles von dir ab.
  • In guten Teams werden Menschen individuell gefördert und gemäß ihrer Begabungen eingesetzt oder haben die Chance ihre Begabungen zu entdecken. Das entspricht den biblischen Vorgaben für Leitung (Eph 4,11f).
  • In Teams wird gebetet und vor Gott gerungen. Die Leute haben die Jugendarbeit auf dem Herzen, beten mit dir und in ihrer privaten Zeit für die Arbeit.
  • Gute Teams machen Spaß. Manchmal muss man sogar aufpassen, dass das Team nicht um seiner selbst willen arbeitet, weil es so viel Spaß macht im Team gemeinsam zu dienen.
  • Ein Team fordert dich heraus, dich als Leiter weiterzuentwickeln. Du wirst lernen, die unterschiedlichsten Typen leiten zu können. Das lernst du fürs Leben.
  • Irgendwann willst du vielleicht eine Arbeit abgeben, weil du andere Aufgaben in der Gemeinde übergeben willst. Wenn du kein Team aufgebaut hast, dann kannst du deine Arbeit nicht abgeben, weil keiner da ist, der sie übernehmen kann. Ein Team sichert die Nachhaltigkeit einer Jugendarbeit.
  • Wenn du mal aus dem Dienst ausscheidest, führt dein Team die Arbeit fort. Aus dem Team kannst du auch neue Leiter gewinnen. Wenn du einen neuen Leiter aufbauen willst, dann ist es gut ihn aus dem Team heraus aufzubauen und ihn an die Verantwortung heranzuführen.

Natürlich hat Teamarbeit auch Nachteile: Konflikte können entstehen. Dinge dauern länger. Teams verselbstständigen sich.
Dennoch gibt es für mich keine Alternative zur Teamarbeit, weil die Vorteile bei Weitem überwiegen. Das Motto ist: Mache eine gute Teamarbeit! Erweitere dein Wissen über Teamarbeit. Lerne etwas über Teamarbeit.

Dieses Buch könnte dir vielleicht ein paar Anregungen geben. Oder auch diese Gedanken zum Team.

Also, viel Freude und Weisheit beim Aufbauen von Teams. Lass nicht locker. Und bete darum, dass Gott Arbeiter in deine Teams sendet.

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Glaube/Nachfolge Jugendarbeit Skript Verkündigung/Predigt

Neues Predigtkonzept online: Darf ein Christ …?

IMG_1256aVor ein paar Jahren habe ich eine Einladung in eine Jugendgruppe bekommen. Ich sollte thematisch klären, was ein Christ im ethischen Bereich alles darf und was nicht. Es gab dazu ein paar ganz konkrete Fragen. Z.B. die Frage, ob man sich tätowieren darf. Daraus ist diese Predigt entstanden:

Generell: Ich gebe den Jugendlichen Prinzipien an die Hand, wie ihr Handeln und Lassen ethisch beurteilen können. Ziel dabei ist es immer den Vater zu ehren und Jesus zu lieben.
Konkrete Fragen: Ist Fernsehen gucken Götzendienst? / Christsein und Filesharing? / Warum darf/sollte man nicht „verdammt“ sagen? / Was sagt die Bibel zu Tattoos? / Sind Tattoos für Christen erlaubt?

1. Einleitung: Darf ein Christ …?
2. ENTWEDER ODER
3. Prinzipien, um jesusmäßige Entscheidungen zu treffen
a. Checke Gottes Wort (Bibel)
b. Hör auf den Heiligen Geist in dir (u.a. Gewissen)
c. Nehme Rücksicht auf deine Familie (Brüder & Schwestern)
d. Nehme Rücksicht auf deine Nächsten (Kultur)
e. Schalte deinen Verstand ein
4. Akzeptiere Grauzonen
5. Darf ein Christ …
a. … Fernsehen gucken
b. … Files sharen
c. —„Verdammt“ sagen
c. … Tattoos tragen
6. Abschluss

Darf ein Christ… Predigt Veit Claesberg JuGo Baustelle_Lengenfeld 13.10.11

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Jugendarbeit Kirche/Gemeinde Leitung Mitarbeiterführung Rezensionen

Rezension: 10 Ziele der Jugendarbeit

10 Ziele der JugendarbeitPlatte, Daniel / Last, Oliver (Hg.), Zehn Ziele der Jugendarbeit – Das Beste, was du einem Jugendlichen schenken kannst, ist eine lebendige christliche Jugendgruppe, Dillenburg: Christliche Verlagsgesellschaft 2014
4,5 von 5 Punkten  / 250 Seiten / 13,90 €

Ein Buch aus Deutschland zur christlichen Jugendarbeit. Sehr gut! Die Herausgeber nennen 10 Ziele, die jede gute christliche Jugendarbeit anpeilen sollte:
1. Gute Gemeinschaft erleben
2. Zur Mitarbeit motivieren
3. Inspirierende Gruppenstunden gestalten
4. Gottes Wort weitergeben
5. Anliegen für Evangelisation wecken
6. Das Herz für Jesus gewinnen
7. Geistliche Interessierte fördern
8. Gemeinsam Gemeinde leben
9. Mit Leidenschaft mitarbeiten
10. Zielorientiert leiten
Das alles sollen Jugendliche in der christlichen Jugendgruppe einer Ortsgemeinde finden. Dabei verzichten die Autoren auf eine Rangfolge

Die 10 Ziele werden ordentlich begründet und illustriert. Am Anfang eines Kapitels werden drei Fragen kurz beantwortet: Warum ist uns dieses Ziel wichtig? Was passiert, wenn ihr dieses Ziel vernachlässigt? Was ist deine Verantwortung als Leiter? Sehr unterschiedliche Autoren geben dann jeweils zu den einzelnen Zielen ihre Tipps und Erfahrungen weiter. Nach jedem Kapitel runden ein Fragebogen und ein Aktionsbogen die Ausführungen ab, um in die Praxis zu führen. Immer wieder sind kleine Selbsttests und Checklisten integriert. Vor allen Dingen die vielen praktischen Tipps machen das Buch zu einer Fundgrube. Die beiden Herausgeber kommentieren ab und zu die Beiträge und bekräftigen so Inhalte.
Besonders gefallen mir die praktischen Tipps zu Ziel 4 (Gottes Wort weitergeben), die Ausführungen zu Ziel 6 (Das Herz für Jesus gewinnen) und der Beitrag von Dominik Klenk (Mitarbeit auf Dauer), ebenfalls in Kapitel 9. Auch von mir ist ein Beitrag vorhanden (Mitarbeiter gewinnen nach dem P.R.O.C.E.S.S.-Prinzip (Kapitel 9 201-207).

Anfragen kamen mir beim Lesen auch: Warum werden die Zeichengaben ab 210f nur erwähnt und nicht erklärt? Warum wurde dieses Feuer-Cover gewählt, wo es doch nicht um Outdoor-Jugendarbeit geht? Generell stellt sich die Frage, wie viel von den Tipps ehrenamtlich umgesetzt werden können. Der Anspruch der Autoren ist es, das Buch für „normale“ Gruppen in einer Größe mit 10-30 Jugendlichen geschrieben zu haben. Viele davon werden sicher nicht hauptberuflich geleitet. Aber zur Inspiration und Teilumsetzung regt es allemal an.

Insgesamt ein sehr gelungenes Buch über christlich-evangelikale Jugendarbeit. Ergänzendes Material gibt es auch auf www.10.ziele.de. Ca. 30 YouTube-Videos, weitere Tipps (u.a. Rechtskunde) und ein Jugendgruppencheck. Die Homepage ist wirklich gut und verbunden mit den anderen Angeboten der Christlichen Jugendpflege e.V.

15.08_Platte_Last_10 Ziel der Jugendarbeit

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Audio Jugendarbeit Kirche/Gemeinde Leitung Verkündigung/Predigt

Leitungsvorbild Nehemia

Veit Claesbergs PredigtpodcastEine neue Podcast-Episode ist auf veitc.de podcast / wiedenest online:

A. Einleitung
B. Hintergrund und historischer Kontext zu Nehemia
1. Sei betroffen und zeige es! / Neh 1,1-10
2. Sei mutig und provoziere Gelegenheiten! / Neh 1,11-2,1-4
3. Gewinne ein Zukunftsbild und bete dafür! / Neh 2,5-10
Exkurs: Deine Familie
C. Conclusion

Predigt in der EFG Wiedenest zur Einführung unseres neuen Jugendreferenten im November 2015.

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Jugendarbeit

Meine Empfehlung: König Jesus / Pfjuko 2015