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Gutes Zitat Nr. 5: Christus

MenschDer Christus im eigenen Herzen ist schwächer als der Christus im Worte des Bruders; jener ist ungewiss, dieser ist gewiss. Damit ist zugleich das Ziel aller Gemeinschaft der Christen deutlich: sie begegnen einander als Bringer der Heilsbotschaft.

Dietrich Bonhoeffer, Gemeinsames Leben, Seite 20

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Rezension: Mut tut gut – Das Encouraging-Training

Mut tut gut, Encouraging-Training, Theo SchoenakerSchoenaker, Theo, Mut tut gut – Das Encouraging-Training, RDI Verlag: Sinntal 132004
3,5 von 5 Punkten

Theo Schoenaker, Jg. 1932, Begründer des Adler-Dreikurs-Instituts und der Individualpsychologischen Sozialtherapie. Er ist einer der bedeutendsten Schüler von Rudolf Dreikurs. Er ist Individualpsychologischer Berater, Logopäde und Autor mehrerer individualpsychologischer Lebenshilfe- und Fachbücher. Seit 2002 ist er außerordentlicher Professor am Meredith College Raleigh NC. 1990 entwickelte er das Encouraging-Training, mit dem er international – Europa und USA – zur Verbreitung der Ermutigungsidee und damit zu mehr Frieden und Zusammenarbeit beträgt.[2]

Der Inhalt

„Wenn ich Dich anschaue, berühre, ein gutes Wort der Anerkennung sage, Dich sein lasse, wie Du bist, oder Dich anlächle, und Du fühlst Dich dadurch besser, dann war das, was ich tat, eine Ermutigung für Dich.“ (9). Das sind die ersten Worte im Buch von Theo Schoenaker und darum geht es ihm auf den folgenden 280 Seiten. Für Schoenaker ist Ermutigung, das „… einzige, was das natürliche Wachstumspotential im Menschen zur Entwicklung bringen kann …“ (S.9), und damit der Schlüssel zur vollen Entfaltung einer menschlichen Persönlichkeit. Ermutigung ist für ihn „… das Öl im Getriebe der Gesellschaft. Sie wirkt präventiv und unterstützt die selbstregulierenden Kräfte des Menschen. Sie ist überall einsetzbar, und sie ist erlernbar!“ (S.10). Genau gegenteilig wirkt daher Entmutigung. In allen Bereichen empfiehlt der daher die Anwendung der Ermutigung, ob es sich um Erziehung, Zusammenarbeit oder Lernprozesse handelt.

Das Buch ist in fünf Hauptkapitel gegliedert, plus zwei Kapitel, die als Anhang dienen:

Im 1. Kapitel, Die entmutigende Gesellschaft, zeigt S. auf, wie uns unser gesellschaftliches Umfeld schon als Kind nachhaltig prägt, und in der Regel entmutigend wirkt: „Wir alle lernten … >Ich kann nicht<, >Ich bin nicht gut genug<. Wir verloren den Mut und lernten Angst zu haben.“ (S.17). Die Folgen davon sind Minderwertigkeitsgefühle, die Praxis der üblen Nachrede und Vermeidungstendenzen in den unterschiedlichsten Lebensbereichen.

Die Antwort auf dieses Szenario folgt im 2. Kapitel mit dem Thema Ermutigende Erkenntnisse. Der Mensch muss sich als soziales Wesen begreifen und durch sein Handeln der Gesellschaft dienen. So wird er selber profitieren, besonders in seinen sozialen Lebensaufgaben Arbeit, Liebe, Gemeinschaft, Beziehung zum Kosmos, bzw. Religion und Umgang mit sich selbst. Als entscheidungsfähiges Wesen bestimmen wir selber die Qualität unseres Lebens und tragen die Verantwortung für unser Handeln. Hilfreich ist, wenn wir uns dabei unsere eigenen Ziele vergegenwärtigen. Bei allem bleibt unsere Unvollkommenheit bestehen, die wir aber verstehen müssen und somit Toleranz gegenüber uns selbst üben können. Besonders negative Erfahrungen als Kind blockieren uns oft dabei. Daneben macht S. bei jedem von uns vier Lebensprioritäten aus (Bequemlichkeit, Gefallen wollen, Kontrolle, Überlegenheit), die es zu erkennen gilt, um damit positiv für die Allgemeinheit umzugehen.

Im 3. Kapitel geht es um die Ermutigung selber. Ermutigung ist für S. alles, was dem anderen gut tut. Sie ist für jeden erlernbar und hängt direkt mit unserer eigenen Haltung gegenüber uns selbst zusammen, die positiv sein muss. So wie wir sind, ist gut genug. S. erklärt weiter den Unterschied zwischen Lob und Ermutigung, zeigt die Auswirkungen von Ermutigung und gibt Leitlinien, wie man selbst mutig wird. Daneben erwähnt er eine Beziehung zwischen Ermutigung und Gesundheit und verschweigt auch Schwierigkeiten mit der Ermutigung nicht.

Im 4. Kapitel erklärt S. zehn erstrebenswerte Qualitäten, die man sich als Ermutiger aneignen sollte.

Das 5. Kapitel beschäftigt sich unter dem Titel Wege zur Selbst- und Fremdermutigung vor allen Dingen mit einer nachhaltigen praktischen Umsetzung der Erkenntnisse aus den Kapiteln 1-4.

Kapitel 6 enthält noch zwei Märchen als Beispielgeschichten und in Kapitel 7 wird kurz und knapp das von S. entwickelte Encouraging – Training erklärt.

Beurteilung & Empfehlung

Das Anliegen Ermutigung sprüht aus dem gesamten Buch hervor. S. ist es ein Anliegen, dass seine Erkenntnis in der Praxis umgesetzt wird, um die Gesellschaft positiv zu verändern. Das steckt an. Ich glaube, dass er damit ein vernachlässigtes Thema aufgreift und sein Buch von daher ein sehr wichtiger Beitrag für unser gesellschaftliches Handeln ist.

Die Art, wie das Buch geschrieben ist, empfinde ich teilweise als zu persönlich. Schoenaker wechselt öfters unvermittelt von beschreibenden Erklärungen zur direkten persönlichen, teilweise stark hinterfragenden Anrede des Lesers, in einer Art und Weise an, die sicher nicht jeder mag.

Aus christlicher Sicht enthält das Buch einige bedenkliche Aussagen. Die Grundannahme von S. ist, dass der Mensch so wie er ist, okay ist. Man muss das Gute in einem entdecken und ein positives Selbstkonzept nur noch entwickeln (S.11; S.142f). Dies zieht sich durch das ganze Buch. Nach dem Sündenfall kann ich dieser Aussage nicht zustimmen. Er greift aus den verschiedenen großen Offenbarungsreligionen, wie er sie nennt, die für seine These nützlichen Aussagen heraus und stellt ihr positiven Aussagen nebeneinander (S.145). Dabei betont er immer wieder das eine höchste Gebot (Liebe deinen Nächsten), ohne zu bedenken, dass Jesus dies nur im Zusammenhang mit der Gottesliebe sieht. Als Sinn des Lebens bezeichnet er die Auseinandersetzung und Lösung der auf Adler und Dreikurs zurückgehenden Lebensaufgaben (S.49). Dies empfinde ich als ziemlich verkürzt.

Dennoch ist dieses Buch für Menschen interessant, die eng mit anderen Menschen zusammen arbeiten oder leben. Grundsätzlich ist es auch für Eltern interessant, die Kinder zwischen dem 1-5. Lebensjahr haben, weil sich in dieser Lebensphase die Einstellung des Kindes besonders stark ausbildet. Doch würde man dies auf den ersten Blick nicht vermuten und es gibt da sicher auch interessanter aufgemachte Erziehungsbücher zu. Dies trifft auch auf einige praktische Tipps für Ehepaare zu.

Die Stärke des Buches sehe ich in den praktischen Umsetzungshilfen, die für jeden, der sie anwendet, ein Gewinn sein werden.

[1] 1 Punkt: Buch bietet sehr wenig / 2 Punkte: Buch ist mäßig / 3 Punkte: in einigen Punkten hilfreich / 4 Punkte: sehr hilfreich und sehr anregend / 5 Punkte: hervorragend, weil anregend, hilfreich und inspirierend
[2] vgl.: http://www.rdi-verlag.de/de/ueber_uns.php

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Gutes Zitat Nr. 4: langfristige Perspektive

Church„Die langfristige Perspektive erlaubt es, nach dem Prinzip von Saat und Ernte in das Wachstum zu investieren und sich auf Zinseszinseffekte bei der Wirksamkeit zu verlassen. Sie erlaubt das Arbeiten an einem Ziel, das die Fähigkeiten eines Einzelnen, einer Gruppe oder einer Generation übersteigt, und überfordert dabei dennoch nicht die Kräfte.“

Peter Müller in seinem Buch Columbans Revolution, Seite 76

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Gutes Zitat Nr. 3: Vorsätze

„… Vorsätze seien das sicherste Mittel, uns daran zu hindern, etwas in unserem Leben in Bewegung zu bringen … Ich flüchte mich vor der Herausforderung des gegenwärtigen Augenblickes in die Unverbindlichkeit der Zukunft … Die Kunst des geistlichen Lebens besteht darin, die kleinen Dinge des Alltags zu einer Einübung in die Gegenwart Gottes zu machen …. Wir müssen ein Programm aufstellen, wie wir uns in kleinen Schritten in den Geist Jesu einüben können, ein bescheidenes Programm, das auch durchführbar ist. Wenn wir nur einen Gang, den wir täglich gehen, zu einer Einübung in die Gegenwart Gottes machen, dann hat sich damit schon etwas Entscheidendes in unserem Leben geändert.“

Anselm Grün in seinem Buch „Einreden“, Seite 39f

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Wenn dir nach fünf Tagen Urlaub die Katze …

… aus dem Wohnzimmer entgegenkommt, dann muss was richtig schiefgelaufen sein, denn dann …

  • … schmelzt der Erholungseffekt in Nullkommanichts zusammen
  • … musst du erstmal die wildgewordene Katze beruhigen und sie füttern
  • … und auch die Kinder, die das alles gaaanz schlimm finden, was es ja auch ist
  • … musst du die Blumen vom Boden aufheben, die von der Fensterbank gefallen sind
  • … musst du ganz schnell das Sofa aus dem Wohnzimmer rausbekommen, denn das es wurde ja als Klo benutzt, wobei du froh bist, dass es nur das Sofa war
  • … brauchst du ein neues Sofa
  • … musst du das Wohnzimmer grundreinigen (Gardinen, Boden, Kissen, …)
  • … dann musst du tagelang lüften
  • … musst du der Katze über Tage helfen ihr Wohnzimmertrauma zu überwinden und sich nicht nur im Flur aufzuhalten
  • … musst du erfahren, dass sowas leider nicht mitversichert ist
  • … fragst du dich wie das Viech wieder reingekommen ist, wo du es doch direkt vor der Abfahrt draußen rumrennen hast sehen
  • … fragst du dich, welche Katze denn dann das Fressen im Carport jeden Tag gelehrt hat und deshalb auch der freundlich versorgenden Nachbarin nichts merkwürdig vorkam
  • … wunderst dich im Nachhinein, dass nicht mehr passiert ist: Die Tapete ist nicht verkratzt, die Türen auch nicht, die Schokolade der Weihnachtsteller war nicht angefressen, die Katze lebt noch …
  • … schwörst du dir, dass so etwas nie wieder passieren darf
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Rezension: Lieben, was das Zeug hält

Heinrich, Frank, Lieben was das Zeug hält, Neufeld-Verlag 22010, 4 von 5 Punkten

Lieben was das Zeug hält, Frank HeinrichEin Buch, was mich überrascht hat. Es hat mich persönlich angesprochen und deswegen bringe ich in dieser Rezension viele Zitate.

Frank Heinrich, langjähriger Leiter der Heilsarmee in Chemnitz und jetziger Bundestagsabgeordneter schreibt in 8 Kapiteln, was er über Liebe gelernt hat.
Sein Ansatz dabei: „Ich wollte mich mit nichts weniger zufrieden geben als mit echter Lieber, denn ich wusste, dass es sie gibt.“ (12)

Weil Gott Liebe ist, können wir als seine Nachfolger auch echt lieben. Und diese Liebe drückt sich nach 1Joh 3,18 in Tat und Wahrheit aus. „Wir tragen sein Gen in uns. Deshalb – und nur deshalb – können wir Menschen um uns herum aufrichtig und selbstlos lieben … Gottes Lieben in uns will lieben.“ (30)

Um das zu leben, müssen wir Gott richtig können: „Der Dreischritt lautet: Gott kennen – Gott lieben – Gott dienen. Erst wenn ich begreife, wer Gott ist und wie er wirklich zu mir steht, werde ich die Liebe entwickeln, die es braucht, um ihm so dienen zu können, wie es ihm entspricht.“ (45) „Die Liebe ist dann die oberste Frucht dieses Heiligen Geistes. Ich kann sie nicht selbst produzieren. Ich kann nur die Grundlage aufrechterhalten.“ (46). Und die steht in Joh 15,5.
Richtig spannend wird es in Kapitel 6. Lieben mit Herz und Hirn. Heinrich führt sehr viele Bereiche (Einstellung und Haltungen) auf, „… die um der Liebe Willen reformbedürftig sind.“ (57)

Z.B. die Frage: Wer ist mein Nächster? Wie ist das im 21. Jahrhundert, wo mir das kleine Mädchen in Myanmar durch die Nachrichten viel näher scheint, als mein Nachbar? Heinrich leitet vom Gleichnis des barmherzigen Samariters ab: „Der Nächste ist demnach der nahe Liegende, der in meiner Nähe lebt, der mir begegnet. Und ich werde ihm zum Nächsten durch meine Liebestat, mit der ich ihm begegne.“ (59) „Es sind eher die Menschen in meiner näheren Umgebung, die ich vielleicht erst einmal übersehe.“ (60) Viele Christen spenden für die Nöte der Welt. Das ist gut. Aber wenige sind bereit in ihrem unmittelbaren Umfeld als Nächste aufzutreten. Das ist nicht gut. In unsere Gesellschaft ist Liebe nicht nur „… ein Job für eine Körperschaft, Institution oder einen Verein, sondern der konkrete Einsatz des einen für den anderen.“ (60) „Wir müssen es zulassen, dass unsere Nächsten tatsächlich in unserer Nähe wohnen: Arbeitslose, Ausländer, Aussiedler, alte Menschen, … Alleinstehende, Alleinerziehende, Asylbewerber, Analphabeten, AIDS-Kranke …“ (60)
Weiter müssen wir unseren Blick verändern: Um solchen Menschen zu begegnen, müssen wir Vorurteile abbauen (61f). „Und deswegen ist es so wichtig, dass wir unserem Gegenüber zuerst einmal das Beste unterstellen. Ich nenne das >den roten Teppich der Gunst ausrollen<.“ (62) „Ich halte den roten Teppich der Gunst für unverzichtbar, wenn wir liebevolle Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen wollen. Und manchmal müssen wir auch noch den >roten Teppich der Gnade< dranlegen.“ (64)
Ebenso entscheidend ist es, wie wir mit Wahrheit umgehen. Denn Wahrheit ohne Liebe macht eitel, kritisch, brutal, lieblos … (77). Die Wahrheitsfrage ist daher ein super Trainingsfeld für die Liebe.

Heinrich schlägt schließlich eine Revolution vor: „Bei einer Revolution geht es drunter und drüber. Da ändert sich die Welt schlagartig. Es gelten plötzlich neue, andere Regeln. Ich bin für Revolution in Sachen Liebe. Ich sehne mich danach, dass wir Christen durch gelebte Jesus-Liebe unsere Welt auf den Kopf stellen. Doch Revolution beginnen nie auf der Straße, sondern immer in den Köpfen und Herzen der Menschen. Eine Liebes-Revolution der Christenheit beginnt in den Herzen der Christen.“ (83)
Heinrich geht auch auf die Spannung ein, in der Christen leben: in der Welt, aber nicht von der Welt (92f). „Christen sollen sich deutlich von der Welt, in der sie leben, unterscheiden. Gleichzeitig sind sie hineingesandt mitten in diese Welt. Ein Spagat, der uns ganz schön fordert. Doch das ist unsere Bestimmung, die Jesus selbst uns mitgegeben hat … Es bedeutet permanente Konfrontation und gleichzeitig doch immer auch Arrangement mit der Kultur, in der wir leben. Wir fühlen uns ein in unsere Welt und weigern uns gleichzeitig, in Zeitgeist und Kultur aufzugehen … In Punkto Liebe bedeute das: Wir lieben diese vergängliche Welt nicht und sind gleichzeitig bereit, aus Liebe für die Menschen in dieser Welt alles zu geben.“ (92-93). Vielleicht müssen wir deshalb „… näher an den Rand rücken, näher an die Menschen, die in meinem Umfeld am Rand stehen … Natürlich steigt mit der Nähe das Verletzungsrisiko.“ (95)

„Ich höre Christen, die sich über die Gettoisierung bestimmter Gesellschaftsgruppen beklagen … Wie hat Jesus diese Abgrenzung gelöst? Dadurch, dass er kam. Er sich unter uns gemischt, als wir noch Fremde und Fremdlinge waren. Sein Einsatz hat sich gelohnt … Er setzte sich zu den Menschen, wurde einer von ihnen und gewann ihr Vertrauen. Sie wurden Teil seiner Geschichte, wie er ein Teil der ihren wurde. Genau darum geht es: Teil der Geschichte der anderen werden – besonders derer, die unterdrückt oder ausgegrenzt werden.“ (113-114)