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Gedankenanstoß: Folgen – Leben mit Jesus hat (praktische) Folgen

Diesen Artikel habe ich für unsere neueste Ausgabe von Gemeinde Aktuell in der EFG Wiedenest geschrieben:

Christoph Zehendner hat in den 90er Jahren ein Lied geschrieben, dass obigen Titel hat. Der Refrain lautet: „Folgen Leben mit Jesus hat Folgen. Die alten Pläne und Ideen zähln nicht mehr. Folgen komm, wir wollen ihm folgen. Sein Weg ist gut. Wir gehen hinter her.“
Folgen - Leben mit Jesus hat (praktische) FolgenDas Lied war der Titelsong des Christivals 1996 in Dresden. Dieses Lied ist melodisch und rhythmisch zwar nie zu meinen Lieblingsliedern wurde, aber textlich gefällt es mir sehr. Oder sagen wir es so: Es fordert mich heraus. Und ich glaube, es ist in seinen Aussagen noch immer aktuell. In Strophe 1 thematisiert Zehendner, dass Nachfolge auch bedeutet, die Nöte unserer Umgebung zu lindern. „Folgen heißt zu lernen, von sich selbst wegzusehn. Die Not der Welt erkennen und mutig loszugehn.“

In Strophe 2 geht es darum, das große Ziel Gottes in den Blick zu nehmen. Und dazu gehört es, dass wir unser Kreuz auf uns nehmen.
In Strophe 3 geht es dann ums Opfern: „Folgen heißt zu opfern, was lebenswichtig scheint, heißt manches aufzugeben, was man zu brauchen meint. Heißt viel mehr zu gewinnen, als man verloren hat. Zum Leben durchzudringen – so wie es Jesus tat!“
Textlich ein radikales Lied, weil es unseren Lebensstil auf den Kopf stellen kann, wenn wir tun, was wir singen.
Und von der Bibel her ist es einwandfrei abgedeckt. Jesus sagt in Matthäus 16,24-26: „Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: >Wer mir folgen will, muss sich und seine Wünsche aufgeben, sein Kreuz auf sich nehmen und auf meinem Weg hinter mir hergehen. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Aber wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sein Leben verliert? Womit will er es dann zurückkaufen?<“

Das Leben mit Jesus hat also unmittelbare Auswirkung auf unseren Lebensstil und unseren Alltag. Es bedeutet einmal, dass wir auf eine bessere Welt warten, aber es bedeutet eben auch, dass wir aktiv als Nachfolger in unserem Alltag leben. In Beruf und Schule, in der Familie und in der Nachbarschaft. Weil uns das als Gemeinde wichtig ist, hatten wir zum Start des Jahres die Themenreihe „Als Jünger und Jüngerin Jesus nachfolgen.“ Dabei haben wir drei Bereiche der Nachfolge abgedeckt. Es gibt natürlich noch mehr Bereiche. Wir müssten z.B. noch über unser Konsum- und Kaufverhalten nachdenken. Jede Nachfolgerin von Jesus und jeder Nachfolger ist gefragt, wie er Jesus in seinem Leben Herr sein lässt.

Genauso stellt sich für uns natürlich die Frage auch als Gemeinde Wiedenest. Wie folgen wir als Organisation Jesus nach? Was bedeutet es für uns als Organismus sein Kreuz auf sich zu nehmen? Das sind Fragen, die man nicht mal eben so beantworten kann? Und an manchen Stellen sind sie auch schon beantwortet. Und an diesen Fragen sind wir als Gemeindeleitung dran.
Unter anderem bewegt mich im Moment stark, wie wir uns als Gemeinde im Oberen Dörspetal einbringen. Wir haben jetzt die Anfrage bekommen, ob wir mit bei der Volkstrauertragveranstaltung mitwirken. Ich denke, wir sollten das tun. Es ist wichtig, dass wir den Opfern gedenken und vor neuer Gewalt mahnen. Wer würde hier mitmachen? Klar, das kostet Zeit. Aber Einsatz kostet eben.
Welche Nöte sehen wir in unserem Ort und wie reagieren wir darauf. Oder was läuft schon an Gutem und müsste von uns unterstützt werden?
Als Gemeinde haben wir auch einen Lebensstil. Dieser Lebensstil hat Auswirkungen auf andere Menschen und auf unsere Umwelt.  Wir haben daher mittlerweile unseren Gemeindekaffee auf ein Transfair-Produkt umgestellt. Im Moment checken wir gerade, ob es auch fair gehandelten Tee gibt, den wir als Gemeinde kaufen können. Klar, das kostet mehr Geld. Aber Ethik kostet eben. Dasselbe würde auch für grünen Strom gelten.
Im Grunde ist es doch so: Seit dem Sündenfall ist die Schöpfung total kaputt. Da ist ein schwerer Virus in der Schöpfung. In der Natur, in Beziehungen, im Körper, in Familien, in Gesellschaften, … Der Sündenfall war nicht ein kleiner Unfall, sondern der Super-GAU (Größter anzunehmender Unfall).  Mit dem Anbrechen des Reiches Gottes durch Jesus Christus gibt es wieder Hoffnung. Jesus hat den GAU überwunden. Hoffnung, die erst richtig realisiert wird, wenn der König kommt und seine Herrschaft aufrichtet. Darauf hoffen und warten wir. Bis dahin beten wir, dass sein Reich komme. Und gleichzeitig ist sie schon realisiert, denn das Reich Gottes ist ja mitten unter uns (Lukas 17,21). Und wir dürfen und sollen schon jetzt als Bürger dieses neuen Reiches hier auf der Erde Hoffnung bringen, leben und ausstrahlen. In Worten und Taten. In allen Lebensbereichen. An allen Ecken und Enden.

Anstrengend? Allerdings. Aber wir haben ja auch einen Geist der Kraft. Wenn wir nachfolgen, hat das Folgen. Daran hat mich das Lied von Christoph Zehendner wieder erinnert. Und auch die Themenreihe im Januar. Ich will als Person, als Familie und als Teil der Gemeinde meinen Beitrag bringen. Unverkrampft und mit Blick auf Jesus, den Anfänger und Vollender meines Glaubens und meiner Nachfolge.

2013.03_Gemeindebrief_EFGWiedenest_Nachfolge hat Folgen

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