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Myanmar 17-4: Abschluss / Farewell-Programm / Scholarship

Es ist Montag. Wir sind seit Mittwochnachmittag wieder gut zurück in good old Germany. Hinter uns liegt eine achttägige Kurzreise nach Myanmar, bzw. in die größte Stadt des Landes Yangon (oder Rangun), mit 5,2 Millionen Einwohnern. Die +5,5h Zeitverschiebung hin nach Myanmar, bzw. die -5,5h nach hier spürt man noch.
Wir waren eine witzige 4er-Truppe, die erstmalig so zusammen unterwegs war. Und es hat richtig Spaß gemacht.
Die Reise hat uns auch herausgefordert, denn wie in vielen ärmeren Ländern überraschen immer wieder die Gegensätze zwischen Arm und Reich. Reichtum und Wohlstand stehen einfach direkt neben krasser Armut und unwürdigen Lebensumständen. Das kennt man aus Deutschland so nicht.

Was uns aber als deutsche Spender sehr gefreut hat ist, dass wir uns persönlich davon überzeugen konnten, dass die Spendengelder sehr weise und gezielt verwendet werden. Es ist ein großer Vorteil, dass es kein deutsches Projekt in Myanmar ist, sondern dass es von Myanmaren geleitet und verwaltet wird. Somit gibt es keine kulturelle Kluft in der praktischen Ausführung der Arbeit zu überwinden.  Der deutsche Anteil an diesem Projekt ist vor allen Dingen die finanzielle Unterstützung, die wir durch unseren Wohlstand geben können.

Jahresabschluss der Kindergärten am Dienstag: Farewell-Programm im People’s Park
Am letzten Dienstag im Februar fand der Abschluss des Kindergartenjahres 2016/2017 erstmals mit beiden Kindergärten gleichzeitig statt. Dazu wurden die Kinder, ihre Eltern und Geschwisterkinder zu einem Busausflug in den People’s Square & Park eingeladen. Es war ein sehr schöner Ausflug und für viele die Chance, einmal aus ihrer Slum-Umgebung herauszukommen.
Die Kids beider Kindergärten haben einige Vorführungen geboten, wir haben gemeinsam Mittag gegessen und wir konnten als deutsche Gäste – weil wir ja nun mal da waren – uns bei den Kindergärtnerinnen und beim Leiter der Arbeit persönlich und vor den Eltern bedanken. Einige Kinder wurden auch aus dem Kindergarten entlassen, weil für sie nach den 3-monatigen Ferien die Schule beginnt – wenn sie es sich leisten können. Mehr dazu siehe unter Ausblick.
Anschließend gab es Zeit, den Park zu erkunden. Für uns war es ein Erlebnis, so nah an den Kids und den Eltern dran zu sein. Statt sich unterhalten zu können, wurden jede Menge Fotos mit uns „Exoten“ geschossen.

Ausblick: Scholarship (Stipendium)
Wir sind allen Spendern sehr dankbar für die bisherige Unterstützung und freuen uns, wenn die Kindergärten in Myanmar weiter unterstützt werden.
Bei unserem Besuch wurde uns deutlich, dass wir für die abgehenden Kinder zukünftig eine Art Schul-Stipendium brauchen. Die meisten Eltern aus den Slums können sich die Kosten für einen Schulbesuch (Schulkleidung, Schulmaterial, Schulessen) nicht leisten. Nach ersten Überlegungen schätzen wir die Kosten zwischen 25 und 30 €  pro Kind, pro Monat. Wenn wir Spender finden, die Kosten für so ein Stipendium für ein oder mehrere Kinder – immer für ein Jahr – übernehmen, können wir Stipendien zum Start des neuen Schuljahres ab Juni 2018 anbieten. Wir arbeiten dafür an den Details mit den Leitern vor Ort.

Abschließend noch ein paar ausgewählte Sight-Seeing-Bilder unserer Reise

Übrigens: Wir planen in zwei bis drei Jahren eine weitere Reise zu den Projekten. Falls Interesse an einer Mitreise besteht, kann man sich gerne bei mir melden. Die Kosten für eine 8-tägige Kurzreise liegen nach unserer Erfahrung bei ca. 1500 €. Sie setzten sich zusammen aus Flug (ca. 800 €), Hotel (ca. 400 € im Best Western Chinatown) und Lebenshaltungskosten (ca. 300 €).

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Update Juli 2016: Kindergärten in Myanmar

HelpMyanmarLiebe Freunde, Beter und Unterstützer,

vielen Dank für eure Unterstützung durch Finanzen, Gebet und Ermutigung. Es ist sehr ermutigend, dass in einem der ärmsten Länder der Welt durch eure Hilfe nun schon zwei Kindergärten für Kinder aus den Slums entstehen konnten.
Myanmar ist im Aufbruch. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten ist eine „fast freie gewählte“ Regierung an der Macht. Auch die deutsche Regierung hat ihre Investitionen in das Land erhöht. Dies berichtet das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Juni.
Ich freue mich umso mehr, dass wir als Christen auch in das Reich Gottes des Landes investieren, wo so viele Menschen noch nie die Chance hatten von Jesus Christus zu hören.

1. Jahresbericht 2015/2016 (Juni 15 bis Mai 16)
Uns ist es ganz wichtig, dass wir transparent die Spenden einsetzen. Daher haben wir das erste Jahr in einem ausführlichen Jahresbericht dokumentiert, mit allen Einnahmen und Ausgaben. Er ist teilweise in englischer Sprache verfasst. Er kann direkt bei mir angefordert werden: [email protected].

2. Der zweite Kindergarten ist eröffnet worden
Dank der großartigen Spenden ging am 01.06.2016 der zweite Kindergarten an den Start. Geeignetes Personal wurde eingestellt und Räume wurden angemietet (in anderen Räumen, als ursprünglich geplant). Insgesamt zunächst 21 Kinder wurden aufgenommen. Weitere werden in den nächsten Wochen noch folgen. Hier bekommt ihr bildlich einen keinen Eindruck.

3. Der erste Kindergarten (2015) musste kurzfristig umziehen und geht in sein zweites Jahr
Wegen Beschwerden der Nachbarn musste der erste Kindergarten relativ kurzfristig umziehen. Es konnten bessere Räume gleich nebenan und zu den gleichen Konditionen gefunden werden. Für das 2. Jahr sind 28 Kinder angemeldet.  Pastor K. hat auch die Familien und Kinder im Slum besucht.

4. Ausblick mit Hoffnung
Rund um den Kindergarten 1 soll ab August eine Gemeindegründung gestartet werden. Die notwendige Startfinanzierung ist durch Sonderspenden eingegangen. Ein einheimischer Gemeindegründer konnte gefunden werden. Mehr Infos dazu im nächsten Bericht.
Außerdem bete ich dafür, dass wir bald einen dritten Kindergarten eröffnen können.
Ich plane Anfang 2017 die Projekte zu besuchen.
Bitte betet um Erweckung rund um die Kindergärten, weitere Finanzen und um Gesundheit für Pastor K. und seine Familie, der das Projekt vor Ort leitet.

Liebe Grüße, auch im Auftrag der Projektträger in Wiedenest und Bergkamen,

Ihr/Euer Veit Claesberg

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English Ressources Glaube/Nachfolge Kirche/Gemeinde Skript Verkündigung/Predigt

Mm3: Preaching at a Chapel in Yangon / new concept available

Last Sunday I preached at a Chapel in Yangon / I talked about how everyone can invest in the Kingdom of God. About 100 believers attended the service at the 7th floor of a high-rise in the heart of the city. It was amazing. I’ve never been in a church service, which was designed by Asian believers. The worship was vibrant. Here is my message for this church in English (I tried to do my best – in English):

Am Sonntag habe ich in einer Chapel gepredigt. Es waren ca. 100 Besucher, vor allem junge Leute anwesend und viele Kinder. Außerdem nahmen viele Studenten des Bible Colleges am Gottesdienst teil, an dem ich ab Montag für eine Woche unterrichte. Der Gottesdienst ging über zwei Stunden und wirkte auf mich sehr lebendig. Gesungen wurde grundsätzlich im Stehen (das kenne ich auch aus dem englischsprachigen Raum). Es gab Gebete, Zeugnisse und dann eine Predigt, die mit 45min wohl relativ kurz ausgefallen ist. Es war aber auch brütend heiß. Die Gemeinde trifft sich in einem Hochhaus, im (meine ich) 6. oder 7. Stock. Leider gab es keinen Fahrstuhl;-). Sie hat dort eine halbe Etage gemietet. Während im vorderen Teil der Gottesdienst für Erwachsene stattfindet, findet im hinteren Teil die Sonntagschule statt. Hier gibt es ein paar Bilder. Und oben gibt es die Predigt in Englisch.

Anschließend waren wir noch in einem chinesisch-muslimischen Restaurant essen. Also mit europäischem Outfit fällt man hier sowas von auf. Die Leute gucken einen an, als wenn man vom Mond kommt. Unsere Klamotten sind für die Hitze auch nicht angemessen. Viele Männer tragen einen praktischen Wickelrock. Auch hat hier niemand richtige Schuhe an, sondern nur Sandalen. Das ist bei den massiven Monsum-Regenfällen, die es zwischendurch mal gibt, total praktisch und Schuhe schonend. Aber ich wollte Haltung bewahren;-) und habe sogar eine Krawatte angezogen.

Noch ein paar Sachen, die im Land Myanmar völlig anders sind als in Deutschland – einfach mal heruntergeschrieben: Es gibt keine Pizzerien, keine Eisdielen, keinen einzigen McDonalds, keinen einzigen Burger King, keinen einzigen Starbucks oder andere Ketten dieser Art. Kein richtiges Apothekenwesen. Nur sehr langsames Internet.
Essen: Mein Gastgeber empfiehlt Europäern nur chinesisches Essen, was es hier überall gibt. Birmanisches Essen, was fast auf jedem Bürgersteig angeboten wird und direkt auf der Straße zubereitet wird, ist seiner Meinung nach nichts für den westlichen Magen. Er meint, ich könnte das ja am letzten Tag mal testen … Ich werde es lassen.
Autos fahren rechts, aber die meisten Autos haben ihre Lenker auf der rechten Seite, sind also eigentlich für den Linksverkehr ausgestattet, der hier aber schon 1979 abgeschafft wurde. Kaum jemand besitzt ein eigenes Auto. Deswegen gibt es unheimlich viele Taxis, Sammeltaxis und total überfüllte Busse. Habe bis jetzt keine Fußgängerampel gesehen. Man geht einfach über die Straße und signalisiert forsch, dass das Auto stehen bleiben soll oder das Auto signalisiert, dass es weiterfahren will;-).
Und noch was Nettes: Wir waren hier im zoologischen Garten. Da kann man sich Fische kaufen und darf die an die Otter verfüttern. Til war begeistert.

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Alles Andere Kirche/Gemeinde

Mm2: Mission-Trip nach Yangon/Myanmar – erste Eindrücke

Mein Sohn Til und ich sind im Oktober 2014 im Auftrag meiner Gemeinde auf einem 11-tägigen Mission-Trip in Yangon/Myanmar. Dort besuchen wir Gemeinden und ich unterrichte an der Bibelschule des Brethren Movement. Wir begegnen hier vielen netten Menschen. Und die sind ja die Seele jeden Landes.

Myanmar (früher Birma) hat sich nach jahrelanger Militärdiktatur erst Mitte 2010 wieder für (westliche) Einflüsse geöffnet. Wir sind in Yangon. Yangon (Rangun) ist die ehemalige Hauptstadt der Republik der Union Myanmar (Birma) und die größte Stadt des Landes. Sie hat 4,4 Millionen Einwohner, mit Umland sogar fast 6 Millionen.

Wirtschaftliche Situation
Das Land kommt laut Entwicklungsindex der UN auf Platz 149 von 186 und sieht sich dort im Bereich „niedrige menschliche Entwicklung“ gelistet. Es ist das drittärmste Land Asiens und damit auch eines der ärmsten Länder der Erde. Zum Vergleich: Deutschland ist auf Platz 5 und im Bereich „sehr hohe menschliche Entwicklung“ gelistet. Nach Angaben meines Gastgebers kostete ein Auto vor der Öffnung des Landes ca. 400.000 USD. Jetzt immerhin noch 25.000 USD. Mein Gastgeber bezahlt für eine einfache Etagenwohnung (geschätzte 70 qm) ca. 180 USD warm im Monat, hat aber nur ein festes Einkommen von ca. 50 USD, als Teilzeitlehrer an einer theologischen Schule. Viele junge Leute machen zwar Universitätsabschlüsse, bekommen aber anschließend keine vernünftigen Jobs, weil es einfach keine gibt.
Mein eigener Eindruck ist, dass das Land wirtschaftlich deutlich hinter Kenia (besucht 2012) zurückliegt, zumindest was den Eindruck der (ehemaligen) Hauptstadt angeht (Vergleich Yangon mit Nairobi – Kenia steht auf Platz 147). Viele Häuser sind in einem echt schlechten Zustand. Die Zustände der Straßen sind schlecht. Sauber sind einige öffentliche Anlagen, aber allgemein würden wir als Deutsche die Stadt sicher nicht als sauber ansehen.
Als Tourist zahlt man westliche Preise für die besseren Hotels. Wir wohnen sehr zufrieden im Panorama Hotel. Für Essen und Trinken im Restaurant zahlt man deutlich weniger.

Religiöse Situation: Buddhismus (Schwerpunkt Theravada)
Das Land ist zu über 90 % buddhistisch geprägt. Die Menschen sind also sehr religiös und spirituell. Aus christlicher Sicht ist das leider der pure Götzendienst. Den Buddhastatuen werden Speiseopfer, Blumenopfer und Geldopfer dargebracht. Vor toten Figuren wird sich niedergeworfen. Es erinnert sehr viel an Götzenpolemik aus Jer 10. Nur die Leute haben hier ja wahrscheinlich noch nie vom lebendigen Gott gehört. Hinzu kommt eine starke Astrologengläubigkeit. Hier wäre also dringend Mission nötig, auch wenn tatsächlich einige alte Kirchen das Stadtbild von Yangon schmücken.
IMG_0854Die religiösen Zentren sind die goldenen und schönen Pagoden. Die SULE Pagode, über 2000 Jahre alt, gilt als das Herz von Yangon und liegt in der Mitte von einem Kreisverkehr. In der Nachbarschaft meines Gastgebers dröhnt den ganzen Tag während der Fastenzeit im Oktober buddhistische Musik per Lautsprecher von einer Hochhaus-Pagode und lädt zum Gebet oder Gottesdienst ein.
Nach meiner Wahrnehmung und nach Angaben meines Gastes haben die christlichen Kirchen alle Freiheiten (Anteil ca. 6 %). Allerdings fördert der Staat stark die buddhistischen Klöster und Bildungseinrichtungen, so dass gerade ärmere Familie ihre Kinder dorthin schicken, weil die Kinder u.a. auch was zu essen bekommen. Da viele Christen aus den ärmeren Schichten kommen, schicken auch immer mehr Christen ihre Kinder dorthin. Die Folge davon ist, dass viele Christen später dann zum Buddhismus konvertieren. Der Anteil des Protestantismus liegt lt. wikipedia bei 3 % in der Bevölkerung. Viele davon sind Baptisten.

Das Brethren Movement in Myanmar
Das Brethren Movement ist auf einem rasanten Wachstumskurs. Bis 1978 gab es nur eine Gemeinde, die schon 1884 gegründet wurde (Hebron-Church). Sie hat heute ca. 800 Mitglieder. 1978-2012 sind dann weitere 70 Gemeinden entstanden. Heute sind es schon 120 Gemeinden. Außerdem gibt es eine Bibelschule mit ca. 60 Schülern aus über 20 ethnischen Stämmen.

Slum-Arbeit
Yangon hat einige schlimme Slums. Mein Gastgeber hat die Vision im Slum eine christliche Preschool/Kindergarten zu gründen und den Kindern somit Bildung und Evangelium zu bringen. Ihnen soll dabei auch ein soziales Zentrum geboten werden, was auf Werte setzt und die Eltern anspricht.

Nächsten Sonntag werde ich dort in einer neu entstandenen Gemeinde predigen. Für die Schularbeit Arbeit sind pro Monat ca. 150 USD für Miete und 160 USD für zwei Lehrer nötig.

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Mm1: Heading to Myanmar

Today I’m heading to Myanmar. I’m going to visit brothers and sisters of the Brethren Movement and going to teach at the Yangon Bible School. I am also going to preach in two churches. I’m very excited.

Here are some information about the Brethren Movement in Myanmar (Source is this book). The role of a full-time worker is different from our culture. Most are not really paid.
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