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Rezension/Diskussionsbeitrag: glauben, lieben, hoffen

glauben, lieben, hoffenHamp, V. / Krupinski, J. / Schlüter, A. / Werner, S. (Hg.) 2021, glauben, lieben, hoffen – Grundfragen des christlichen Glaubens verständlich erklärt
2 von 5 Punkten

Dies ist meine Beurteilung (Stellungnahme, Rezension), die gleichzeitig als Diskussionsbeitrag gedacht ist, zum kürzlich erschienen Buch „glauben – lieben – hoffen“. Es wurde im Spätsommer 2021 herausgegeben und im SCM-R.Brockhaus-Verlag verlegt.

Es liegt in der Natur der Sache, dass Autoren, die so ein Werk herausgeben, dazu noch mit der Verbreitungs- und Marktmacht eines renommierten (evangelikalen) Verlages und den Jugendwerken zweier freikirchlicher Bünde im Rücken, und gleichzeitig den Anspruch erheben, Grundfragen des christlichen Glaubens verständlich zu erklären (so der Untertitel), mit einer Reaktion auf das Werk rechnen dürfen und müssen. Ich habe mir Zeit gelassen, mir eine Meinung zu bilden. Hektische Reaktionen sind bei Büchern m. E. nicht angebracht.

Ich finde das Buch, um es sofort zu sagen, sehr problematisch, wobei es durchaus auch gute und sehr gute Artikel enthält. Die Problematik liegt in der einseitigen liberal-theologischen Aufarbeitung von wichtigen christlichen Grundfragen und in der schwammigen und doppeldeutigen Kommunikation, was die Art des Buches und die Herausgeberschaft betrifft und die damit verbundenen Irritationen.

Ich entfalte in der angehängten pdf-Datei folgende Punkte:

  1. Das Buch kann als Glaubenslehre verstanden werden, muss es aber nicht
  2. Das Buch erweckt sehr den Anschein, ein offizielles Werk der Bünde zu sein
  3. Das Buch wird von Teilen der evangelikalen Szene massiv kritisiert
  4. Artikel im Buch mit Aussagen, die ich für problematisch halte
  5. Artikel im Buch mit Aussagen, die ich für sehr problematisch halte
  6. Fazit

2 Antworten auf „Rezension/Diskussionsbeitrag: glauben, lieben, hoffen“

Ich gestehe, ich bin etwas irritiert über deine Interpretation von Buchinhalt, Veröffentlichungshintergrund und der Referenz RvG. Klar, kann alles aus mancherlei Perspektive gesehen werden. Aber gerade deswegen erscheint mir deine Sorge etwas übertrieben.

Dass SCM das Buch verlegt hat, ist sicher eine Würdigung der Zusammenarbeit der Autoren aus dem beiden beteiligten Bünden, ja. Von einer Verbreitungs- und Marktmacht des Verlages zu sprechen, halte ich offen gesagt für zu optimistisch. Es ist halt ein Verlag mit einer gewissen Nähe zum BFeG. So nah, dass die Rezeption dort wohl eine zweite Auflage vereitelt. Schade!

Du verweist in deiner Übersicht auf die „Rechenschaft vom Glauben“ und siehst massive Widersprüche der Buchartikel zu dieser. Das geht mir offen gesagt nicht so. Ich sehe die Aussagen des Buches durchaus im Deutungsspektrum der RvG abgebildet. Das mag daran liegen, dass sie ja keine typische Bekenntnisschrift ist, sondern eher eine Dokumentation eines Common Sens in Glaubensfragen. Erst deine Deutung der RvG erzeugt den Widerspruch, scheint mir.

Nun ist es so, dass ich einigen der Autoren persönlich durchaus nahestehe, was mich grundsätzlich vertrauensvoll ihnen gegenüber macht. Auch würde ich nahezu alle erwähnten Fragen ganz ähnlich beantworten. Ich bin also potentiell befangen. Darum habe ich das Buch angesichts der seinerzeit (letzten Herbst) entbrannten Diskussion mal ganz bewusst einem unabhängigen Dritten (einem frommen sächsischen Pfarrer) vorgelegt, der weder die Autoren noch deren Anstellungsträger kennt. Ich habe offen gefragt, wie er das Werk einschätzt. Kurz gesagt, er fand es äußerst gelungen. Selbst auf meine Nachfrage hinsichtlich der Kritik von einigen evangelikalen Wortführern zuckte er nur und fand keine Beanstandung.

Das nur mal als spontane Rückmeldung, auf deine „Beurteilung“ von „Glauben, Lieben, Hoffen“. Für meinen Geschmack fehlt darin ein wenig die Wertschätzung für die Autoren und deren zweifellos gute Absicht, die Fragen junger Menschen aufzunehmen und Orientierungshilfe zu geben.

Lieben Gruß, Christopher

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