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Kirche/Gemeinde

In 2012 erlebt: Das Reich Gottes kommt

2012 habe ich einen Einblick in das globale Reich Gottes bekommen, wie selten zuvor. Das hat meinen Horizont enorm erweitert. Und es hat mich wieder einmal fasziniert, wie bunt Gottes Reich ist und mit welchen Menschen er es baut. Mir ist die Globalität des Reiches Gottes noch mal neu deutlich geworden. Gott baut in vielen Völkern sein Reich und es ist nicht aufzuhalten. Menschen loben ihn weltweit, in ihrer Art und in ihrem Style. Diese Erkenntnis hat zunächst mal einfach nur Freude in mir ausgelöst.
Hier ein paar Eindrücke:

  • Groningen/Niederlande: Ich habe zum ersten Mal in einer holländischen Gemeinde das Abendmahl gefeiert und lauter Hillsong-Lieder auf holländisch gesungen. In dem Gottesdienst, wo ich war, wurden alle Lieder übersetzt gesungen. Mitten in Groningen gibt es eine über 1000 Besucher große dynamische, freie Baptistengemeinde, die Stadskerk. Sie hat ein Anliegen für ihre Stadt.
  • Nairobi/Kenia: Die Mavuno-Church hat so große Visionen, dass man als Deutscher fast einen Arzt braucht, um nicht zu hyperventilieren. Im Juli war ich dort auf einer internationalen Konferenz. Die Gemeinde hat über 5000 Gottesdienstbesucher und möchte alle ihre Besucher zu furchtlosen positiven Beeinflussern ihrer Gesellschaft machen. Sie wollen überall in Afrika und weltweit Gemeinden gründen. Gelobt wird Gott hier in englischer und suahelischer Sprache. Die Gemeinde hat ein Anliegen für ihre Stadt, ihr Land und ihren Kontinent.
  • Bangor/Wales: Die Baptist Church in Bangor ist eine der wenigen englischsprachigen Gemeinen in Nord-Wales. Die Lieder dort wurden zweisprachig an die Wand geworfen. In walisischer und in englischer Sprache. Man erkennt zwischen den Sprachen absolut keinen Zusammenhang. Aber auch in walisischer Sprache kann man Gott offensichtlich anbeten (also ich kann es zwar nicht, aber die Waliser können das). Die Gemeinde hat ein Anliege für ihre Stadt und ihre Region. Sie investiert in die überörtliche Jugendarbeit in Nordwales.
  • Exeter/England: Die Belmont Chapel ist eine fitte Gemeinde, wo es am Sonntag 3-4 Gottesdienste gibt. Hier wird Gott in Englisch gelobt, mit alten und neuen Liedern. Die Gemeinde hat den Wunsch Menschen auf Jesus Christus hinzuweisen. Sie macht dies durch Glaubenskurse, ein internationales Kaffee, eine super Mutter-Kind-Kreisarbeit, kümmert sich um Studenten, … und unterstützt andere Gemeinden.
  • Wiedenest/Deutschland: Die EFG Wiedenest ist eine Gemeinde, die ihr Dorf und ihre Region im Blick hat. Hier wird Gott in deutscher Sprache gelobt, manchmal auch in Englisch. Sie erreicht Menschen durch Alpha-Kurse, eine gute Kinder- und Jugendarbeit, Frauenfrühstücke, Mutter-Kind-Kreise, …

… und wo ich noch überall in Deutschland und in England war. Und wie cool ist es, wenn Gott an manchen Orten schon mehrere hundert Jahre angebetet wird, wie z.B. in Salisbury, wo ich dieses Foto herhabe:

Ich habe ja nur Eindrücke von zwei Kontinenten. Was in Asien abgeht, soll ja noch dynamischer sein. Überall gibt es Gemeinden und Christen, die Salz und Licht sind. Die in ihrem Ort wirken und Gottes Reich repräsentieren. Immer mit einer bestimmten Eigenart, immer in einem bestimmten Kontext. Ich mache mir keine Sorgen mehr: Gott baut sein Reich. Mit Menschen. Mit total unterschiedlichen Menschen in unterschiedlichen Kulturen, Ländern, Gegenden, Sprachen, Bildungsstand, finanziellen Möglichkeiten … Das macht Hoffnung. Das zeigt mir auch, dass es ganz viele Möglichkeiten gibt und ganz viele Arten Gottes Reich zu bauen und ihn zu loben. Und wie schon gesagt: Es freut mich. Es hat Spaß gemacht, sich das ansehen zu können. Es war der Hammer dabei zu sein. Gottes Kinder ehren den Vater. Schon jetzt und bald direkt vor seinem Thron.

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UK-Trip

UK9: „badly broken“: über Bangor direkt nach Exeter / Tag 27-35

21.08.-29.08.2012

Es war eine turbulente „Urlaubswoche“. Wir wollten eigentlich von der Isle of Angelsey (Wales) nach London. Aber just in this very moment als Alex und ich das Zelt abgebrochen hatten und in unser Auto packen wollten, kam vom Spielplatz der Schrei: „Mama, Papa kommt mal, der Vin ist vom Gerüst gefallen.“ So was kennt man ja als Profi-Eltern. Aber als uns unser Jüngster mit total schmerzverzerrtem Gesicht und merkwürdig hängendem Arm entgegenkam, war sofort klar, dass hier was Schlimmeres passiert ist. Der Arm schien gebrochen. Unser Wagen war halb gepackt. Das Zelt lag auf der Wiese, Fahrräder und Klamotten lagen um das Auto herum … Also entschieden wir uns für den Krankenwagen und dafür, dass Alex mit Vin zusammen ins Krankenhaus fährt. Tja und dort war die Diagnose: „The arm is badly broken“. Operation – eine Nacht im Krankenhaus – fetter Gips. Richtig toll am englischen Gesundheitssystem NHS (National Health Service) ist, dass man kostenlos behandelt wird. Und Kinder und im Notfall auch sehr schnell. Ansonsten hat der NHS keinen so guten Ruf, weil man auf „normale Operationen“ wohl wochenlang warten muss.

Währenddessen packte ich mit den anderen Kindern weiter den Wagen und fuhr dann zum Krankenhaus. Nach der Diagnose beschlossen wir unseren geplanten London-Aufenthalt zu canceln. Außerdem organisierte ich uns für zwei Nächte in Bangor (Wales), wo das Krankenhaus lag, eine B&B-Unterkunft. Der Vorteil daran: eigenes Bett, eigene Toilette, eigene Dusche. Nach vier Wochen Campingplatz auch mal nicht schlecht. Alex und Vin konnten den Luxus dann auch noch eine Nacht genießen.

Und nun sind wir in unserer Zielstadt Exeter (Südengland) angekommen. Hier werden wir uns jetzt für acht Wochen aufhalten. Zunächst noch eine Woche auf einem Campingplatz am Rande der Stadt.
In dieser Woche sind die Kinder noch mal für eine Woche in einer Sprachschule. Alex und ich versuchen selbstständig unser Englisch zu verbessern. Gar nicht so einfach. Außerdem wird hier natürlich der Arm von Vin nachbehandelt. Das wird so 4-5 Wochen dauern.

Ab Samstag ziehen wir ins „Missionhouse“. Dieses Haus betreiben einige englische Kirchengemeinden, um Missionaren im Heimaturlaub eine Anlaufstelle zu bieten. Es liegt mitten in Exeter und ist gut ausgestattet. Damit ist dann auch unser Campingurlaub vorbei und wir haben wieder ein festes Dach überm Kopf.
Nächste Woche beginnt für uns das normale Leben in Exeter. Unsere Kids gehen für sechs Wochen in englische Schulen. Ich beginne ein sechswöchiges Praktikum in der Belmont Chapel. Alex organisiert den Haushalt und die Familie. Wir sind einfach mal für sechs Wochen ganz normale Bürger dieser interessanten Stadt.