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Specials: Zwei neue Ausarbeitungen sind online

Heute veröffentliche ich zwei neue Ausarbeitungen, die ich im Rahmen meiner Fortbildung bei der AcF als Hausarbeiten schreiben musste/durfte/wollte/sollte. Sie sind allerdings mit einem Passwort geschützt. Wer es braucht – siehe FAQ.

  • Eventmanagement: Hier gebe ich Empfehlungen, wie man ein großes Event – hier die Pfingstjugendkonferenz – anhand neuerer unternehmensethischen Gesichtspunkten durchführen kann. Einiges wurde erfolgreich umgesetzt, z.B. der Fairtrade-Kaffee.
  • Marketing: Hier habe ich eine Hausarbeit verfasst über das Marketing/Bewerbung meines Internetangebotes.
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Kirche/Gemeinde Leitung Rezensionen

Rezension: Columbans Revolution

Neues Bild (11)Müller, Peter R., Columbans Revolution, Schwarzenfeld: Neufeld Verlag 2008
Wie irische Mönche Mitteleuropa mit dem Evangelium erreichten – und was wir von ihnen lernen können

4 von 5 Punkten / 96 Seiten / € 9,90

Als Irland-Fan, Geschichts-Fan und Gemeinde-Fan konnte ich an diesem Buch von Peter R. Müller nicht vorübergehen. Es hat knapp 100 Seiten und lässt sich gut lesen.
In der Einleitung macht Müller deutlich, warum das Thema für uns heute relevant ist. Es geht ihm um kulturelle Relevanz. Die haben die irischen Mönche gelebt und die müssen wir als Gemeinden heute auch leben.

Deshalb beschreibt er zunächst einmal die Welt der Kelten und woher die irischen Mönche kamen, als sie auf dem europäischen Festland ihre ungeheure Wirkung entfalteten. Die Gemeinschaftskultur und die Spiritualität sind dafür die tragenden Faktoren.
Diese Gruppe kommt jetzt auf das Festland, in eine andere Welt. In Kapitel 3 wird diese beschrieben. Eine gallisch-römische Kultur war bestimmend, die sich im Laufe der Jahre verchristlich hat (bis 400 n. Chr), allerdings nicht auf dem Land.
Dann beschreibt er die Person des Columban und seine Strategie Klöster zu gründen, die Auswirkungen auf die direkte Umgebung hatten. Er arbeitete mit den regionalen Machthabern zusammen und arbeitete immer im Team. Daraus entstand das iro-fränkische Mönchstum. Sie hatten klare Regeln, legten Wert auf Predigt und Lehre, auf Heilung, Zeichen und Wunder, auf machtvolle Begegnungen. Sie knüpften an die Bedürfnisse der Menschen an, die ihre Mitte suchten. Schließlich passte alles und der richtige Kairos war gekommen.

Wie ist jetzt die Wirkung der irischen Mönche zu bewerten. Das führt er im 5. Kapitel aus. Es entstanden einheimische Gemeinschaften, es wurde evangelisiert, es wurden Missionare entsandt und das Evangelium wurde kulturell adaptiert. Damit knüpften sie direkt an die Bedürfnisse der damaligen Bevölkerung auf dem Festland an und schafft für diese Bedürfnisse Lösungen. Diese Lösungen der Iren stellt er historisch dar und überträgt er auf unsere heutige Zeit:

1. „Wo Kirche einen Beitrag zur Lösung strukturellen Handlungsbedarfes leistet, kann sie die Energien des Veränderungsdruckes als Rückenwind für die verbale und praktische Verbreitung des Evangeliums nutzen … Kirche ist nicht nur mit sich selbst beschäftigt, sondern Teil des Lebens der Menschen um sie herum und Antwort auf ihre Bedürfnisse.“ (:72)
2. „Der christliche Glaube existiert nicht, außer ›übersetzt‹ in eine Kultur … Kommunikation findet immer unter kulturellen Prämissen statt. Je mehr wir der Kultur in unserer Kommunikation respektvollen Raum geben, desto eher verstehen wir die wirklichen Anliegen unserer Zielgruppe und können verständlich in ihrer Welt übersetzen, kulturell relevante Antworten geben und so das Evangelium verstehbar machen.“ (:74)
3. „Die langfristige Perspektive erlaubt es, nach dem Prinzip von Saat und Ernte in das Wachstum zu investieren und sich auf Zinseszinseffekte bei der Wirksamkeit zu verlassen. Sie erlaubt das Arbeiten an einem Ziel, das die Fähigkeiten eines Einzelnen, einer Gruppe oder einer Generation übersteigt, und überfordert dabei dennoch nicht die Kräfte.“ (:76)
4.“Die Beeinflusser zu beeinflussen, eröffnet ein großes, weit reichendes Wirkungspotential. Es beseitigt nicht die ethisch und moralisch hoch verfänglichen destruktiven Situationen, die Macht mit sich bringen kann. Die Alternative, nämlich Wirkungslosigkeit und Rückzug aus den Schaltzentralen der Macht, beseitigt sie aber noch viel weniger. Zusammenarbeit mit Machthabern ermöglicht eine große evangelistische Wirkung. Diese dynamis ist wie Dynamit; sie kann scheinbar Unmögliche bewegen. Wird sie nicht mit höchster Vorsicht und permanenter, unnachgiebiger Selbstreflexion gehandhabt, bringt sie allerdings mit Sicherheit die Katastrophe hervor.“ (:78f)

Von daher gibt er noch mal einen Ausblick auf die heutigen Herausforderungen von Gemeinde. Dazu einige Zitate:
„Als Menschen der Industrialisierung in den Städten strandeten, antworte die Kirche mit Bahnhofsmission und Heilsarmee. Heute leben wir in der hyperbeschleunigten Welt von Burn-out, Bore-out und Buy-out. Welche Antworten geben wir. Welche Antworten sind wir?“ (:84)
„Dennoch kann es nicht bedeuten, die Machthaber in Politik, Wirtschaft und Kultur sich selbst zu überlassen. Nur in Kontakt können wir für Gottes gütigen Einfluss werben und ihn durch unser Sein in die Schaltzentralen bringen.“ (:87)

Außerdem weist er noch auf zwei interessante Internetseiten hin: www.v-n-b.de (Vineyard-Gemeinde Berlin) und zwoelf-schritte.de.

Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch, dass aber vor allen Dingen Fragen aufwirft und nicht Antworten gibt. Aber diese Fragen regen zum Nachdenken und zum Suchen von Antworten an. Die brauchen wir dringend.

11.02._Müller_ColumbansRevolution

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BEFG Kirche/Gemeinde Leitung

Special: Neun Thesen zum Abendmahl/zum Brotbrechen/zur Mahlfeier

In Gemeinden der sogenannten Brüderbewegung (der Name hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, sondern leitet sich aus Mt 23,8 ab) spielt das Abendmahl, aufgrund der Entstehungsgeschichte, eine große Rolle.
Aber wie kann man die Bedeutung des Abendmahls im 21. Jahrhundert hochhalten? Schließlich geht es nicht um die Tradition, sondern um Jesus. Dazu habe ich 2012 neun Thesen veröffentlicht, die ab jetzt auch im Netz abrufbar sind:

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Alles Andere Gute Zitate Leitung Mitarbeiterführung

Gutes Zitat Nr. 12: Führen

Arrivals, Führen„›Führen‹ ist für mich, eine Welt zu gestalten, der andere Menschen gerne angehören wollen.“

Daniel F. Pinnow (Pinnow 2011:16)

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Leitung Mitarbeiterführung Rezensionen

Rezension: Teams führen

Teams führen, Rainer NiermeyerNiermeyer, Rainer, Teams führen, München: Haufe 22008
4 von 5 Punkten

Dieses Buch ist ein Grundlagenwerk über Teamarbeit. Auf 214 Seiten streift es alle wesentlichen Punkte des Themas. Es ist vor allen Dingen für Teamleiter geschrieben, die ein Team entwickeln wollen. Aber auch Teammitglieder können von diesem Buch Nutzen ziehen, weil es Grundlegendes zur Teamarbeit sagt. Auch der Preis von 24,95 € macht deutlich, dass es sich um ein Buch für Profis handelt.

Es ist in acht Hauptkapitel gegliedert, bietet innerhalb dieser Kapitel 13 Kienbaum-Kompetenztests zur Reflektion und bietet dann noch einige ordentliche Kopiervorlagen.

Nach einem überblickschaffenden Schnelleinstieg ins Buch (7-11) wird einleitend der Vorteil von Teamarbeit vorangestellt. Hier wird auf die wichtige Unterscheidung von echten und „unechten“ Teams hingewiesen (:13f). Es gibt die Arbeitsgruppe, das Pseudo-Team, das potenzielle Team, das echte Team und schließlich das Hochleistungsteam. Dann wird auf die Grenzen der Teamarbeit hingewiesen (:17f).
Ebenfalls einleitend ist das Kapitel über „Die fünf wichtigsten Kompetenzen für Teamleiter“ ab Seite 21. Hierzu zählen die Führungsmotivation, die Handlungsorientierung, die Kooperationsfähigkeit, das Einfühlungsvermögen und die Konfliktfähigkeit.

Im 1. Kapitel geht es um die Zusammenstellung eines Teams. Ein erstes wichtiges Kriterium ist die Größe (7-8 Mitglieder). Weiter ist auf die Teamrollen zu achten. Hier unterscheidet Niermeyer acht verschiedene Teamtypen: Prototyper, Kraftmotor, Zuverlässiger, Detaillist, Helfer, Sammler, Ideengeber, Stratege. Das finde ich sehr erhellend und inspirierend. Der Erfolg des Teams liegt in der Gegensätzlichkeit seiner Mitglieder. Er unterteilt diese acht Typen noch in die Pole „Bewahrer und Neuerer“ (Bedürfnisbilanz von Menschen) und „Macher und Denker“ (Persönlichkeitstypen). Die Typen werden dann ab Seite 37f erklärt. Bei der Teamzusammenstellung ist auf ein ausgewogenes Team zu achten. Ebenso muss die Fachkompetenz (plus Methodenkompetenz, Sozialkompetenz und Personale Kompetenz) beachtet werden (:43f). Dann folgen Checklisten, die bei der Teamzusammenstellung helfen können.

Das 2. Kapitel widmet sich dem Thema Zieldefinition und Zielvereinbarung. Der Teamziele müssen aus den Unternehmenszielen abgeleitet werden. Das Team kann dann über die Ziele geführt werden. Dafür ist eine Zielvereinbarung mit dem Team und den Mitarbeitern notwendig (Mitarbeitergespräch), die dann auch zur Leitungsbeurteilung dienen.

In Kapitel 3 geht es um die Rolle des Teamleiters. Auch ein Teamleiter muss seine Position im Team erst finden. Er ist gleichzeitig Chef und Teammitglied und muss sach- und personenorientiert auftreten. Niermeyer unterscheidet hier vier Entwicklungsstufen eines Teamleiters: Abtaucher, Therapeut, Einpeitscher, Leader (Idealfall). Dann geht er ab S.74 auf die unbedingten Aufgaben eines Teamleiters (Aktionen steuern, Entscheidungen treffen, Beratungsfunktion, Repräsentation, Vernetzung, Mitarbeiterführung/Förderung). Schließlich zeigt er Möglichkeiten auf, wie ein Teamleiter ausgewählt werden kann (:83f).

Dem Thema Meetings vorbereiten, moderieren und nachbereiten widmet sich das 4. Kapitel. „Meetings sind der Herzschlag eines jeden Teams. Ihr Verlauf zeigt, wie ›gesund‹ die Gruppe ist und wie die Zusammenarbeit läuft.“ (:87). Meetings können unterschiedliche Funktionen haben und in unterschiedlichen Formen auftreten: Teammeeting zum Informationsaustausch, Focus Group zur Problemlösung, Progress-Meeting um auf Stand zu bringen, One-to-One, Reporting-Meeting um Fakten zu präsentieren. Alle Meetingformen haben auch einen sozialen Nutzen (:90). Es folgen Tipps zur Vorbereitung von Meetings (:90f): Notwendigkeit, Teilnehmer, Agenda, Dramaturgie. Weiter geht es um die optimale Gestaltung von Meetings (:95f) und ihre erfolgreiche Durchführung (:98f).

In Kapitel 5 geht es dann um das Feedback an die Mitarbeiter. Zunächst ist die Wirksamkeit von Feedback sicherzustellen (Säulen einer Feedbackkultur auf S.106). Dann folgen Tipps zum Feedback geben. Auch auf ein wirksames Feedback an den Teamleiter wird im 360 Grad-Feedback hingewiesen.

Mittendrin im Buch folgt dann ein Exkurs über die Entwicklungsphasen eines Teams (115-124): Forming, Storming, Norming und Performing. Hilfreich finde ich, dass mögliche To-Do’s für jede Phase aufgeführt sind.

Wie ein Team dann zum Hochleistungsteam wird, steht in Kapitel 6. Zunächst gilt es, den aktuellen Stand des Teams herauszufinden. Dazu ist eine Analyse der acht Teamfaktoren notwendig: Führungsqualität, Integration in die Gesamtorganisation, Konfliktmanagement, Qualifikation und Kompetenzen, Organisation und Arbeitsmethoden, Kommunikation und Arbeitsklima, Zielorientierung und Engagement. (Hilfreich ist dazu der Fragebogen von 129-135.) Anschließend kann das Team durch Teamcoaching entwickelt werden. Niermeyer schlägt hier drei Wege vor: Beobachtung und Feedback, Training on the job, Teamtraining. Ebenso ist die Identitätsentwicklung sehr wichtig. Zusätzlich können auch externe Einzelcoachings ein Team fördern (:147f). Hilfreich kann auch ein internes Coaching durch den Teamleiter sein. Hier gibt Niermeyer ausführliche und hilfreiche Tipps (:153f).

Kapitel 7 widmet sich Konfliktsituationen im Team. Konflikte sollte man als Chance verstehen, die Verbesserungspotential aufzeigen. Es gilt sie zu erkennen, sich dann richtig zu verhalten und schließlich einen Konfliktlösungsprozess zu beginnen: Aufdecken, Perspektiven entwickeln, Lösungen suchen, Lösungen bewerten, Vereinbarungen treffen.

Um die Stärkung der Position des Teamleiters geht es in Kapitel 8. Ein Teamleiter muss manchmal Widerstände überwinden, Saboteuren das Handwerk legen und Trends erkennen.

Dann folgen einige schon vorher im Buch erwähnte Formulare und Arbeitsmittel (191-207), die man offiziell kopieren und für das Team vervielfältigen darf.

Fazit: Das Buch ist ein Grundlagenbuch und bietet viele und hilfreiche Informationen und Tools zur Teamarbeit. Einiges muss für den ehrenamtlichen Bereich angepasst werden. Natürlich ist auch immer die jeweilige Situation einer Firma oder einer Gemeinde zu berücksichtigen. Für jede/n Teamleiter/innen ein sehr wichtiges Buch.

PDF-Datei: 12.09._Niermeyer_Teams führen