An wen glaubst du?

An wen glaubst du? Wir alle glauben. Ständig. Wir glauben auf verschiedene Arten und Weisen. Wir tun es andauernd und immer wieder. Jeder Mensch glaubt. Auch wenn er an nichts glaubt, glaubt er, dass es richtig ist an nichts zu glauben. Man kann nicht nicht glauben.

1. Verschiedene Glaubenstypen
1.1. Glaube = Gewissheit mit Hoffnung
1.2. Enttäuschter Glaube
1.3. Unglaublich
1.4. Egalglaube?!
2. Glaube an ein höheres Wesen oder eine höhere Idee
3. An was Christen glauben
4. Ein provozierendes Angebot

1. Verschiedene Glaubenstypen
Hier mal einige Glaubenstypen:

1.1. Glaube = Gewissheit mit Hoffnung
Nehmen wir ein Beispiel. Du steigst in den Bus ein. Du bist guten Glaubens, dass vorne am Steuer ein Mensch sitzt, der a. Busfahrer ist, b. einen Busführerschein hat und c. auch an den richtigen Stellen anhält.
Oder du schaltest deinen Fernseher ein, in dem guten Glauben, dass er angeht. Und so schaltest du auch das Licht ein… ständig verhalten wir uns alle so.
Ohne Glauben könnten wir gar nicht überleben. Wir können einfach nicht alles ständig überprüfen. Wir können nicht jeden Busfahrer nach seinem Führerschein fragen… oder jedes Mal den Fernseher aufschrauben…
Insofern hat Glauben eine ganze Menge mit Gewissheit zu tun. Dahinter steckt die Hoffnung, dass es wieder funktioniert. Wir haben schon hundertmal erlebt, wie der Bus richtig gehalten hat, oder das Licht angegangen ist. Viele haben es ähnlich erlebt. Wir hoffen und haben Gewissheit. Deswegen steigen wir wieder ein und machen einfach den Fernseher an.

1.2. Enttäuschter Glaube
Allerdings kann der Glaube manchmal auch ganz schön enttäuschen. Ich habe mal geglaubt, dass ich ein ganz tolles Auto gekauft habe. Auch wenn es vorher einen Unfall hatte. Im Vertrauen auf die Qualität des Autohändlers kaufte ich es. Nach einer Woche stellte ich dummerweise fest: Der Wagen war unglaublich schlecht. Wasser lief in den Kofferraum. Die Elektronik spielte verrückt, aber interessanterweise immer nur dann, wenn ich bremste und gleichzeitig das Licht an war… Außerdem konnte man ihn nicht richtig betanken…
So wurde der Glaube den ich hatte enttäuscht. Trotz Gewissheit und Hoffnung.

1.3. Unglaublich?!
Andere Sachen glauben wir sofort nicht. Z.B. wenn ich euch jetzt erzählen würde, dass ich nächste Woche Freitag – über Facebook – ganz Deutschland – auf meine Kosten – nach MC Donalds einladen würde. Coole Vorstellung. Aber glaubt ihr das? Mach ich auch nicht – könnt ihr noch so fest glauben, ihr könnt euch absolut sicher sein, Hoffnung bis zum Anschlag haben – ich mach das nicht. Ich bin doch nicht verrückt.

1.4. Egalglaube
Mancher Glaube ist auch oberflächlich. Ich glaube morgen kommt „Ice Age 4“ im Fernsehen, aber ich weiß es nicht so genau. Ist auch egal. Interessiert mich eh nicht. Ist doch ein Kinderfilm;-). Und wenn der Film kommt, dann kommt er eben, wenn nicht gucke ich was anderes.

Deutlich wird: Es gibt also unterschiedlichen Arten oder Modi von Glauben:

  • Egalglaube: oberflächlich, ohne Hoffnung, weil es einfach belanglos ist
  • Unglaube: wir glauben erst gar nicht, weil es einfach total unrealistisch erscheint
  • Enttäuschter Glaube: wir haben falsch geglaubt, wie ich bei meinem Auto
  • Sicherer Glaube: mit Hoffnung und Gewissheit, aufgrund eigener oder anderer Erfahrungen

Glauben im 21. Jahrhundert – völlig normal, völlig korrekt, völlig in Ordnung…. Aber wie ist das jetzt mit dem Glauben an ein höheres Wesen, an eine höhere Idee – an einen Gott?

2. Glaube an ein höhere Wesen oder eine höhere Idee
Da gibt es ja auch Leute, die wissen ganz genau Bescheid: Sie wissen, dass es einen Gott gibt ihn und sie wissen auch, an welchen Gott man glauben sollte. Sie haben Gewissheit und Hoffnung.
Dann gibt es Leute, die sind sich zunächst sicher, dass irgendein Gott der Richtige ist und stellen dann irgendwann fest, dass es nicht stimmt. Sie sind enttäuscht worden. Oder sie glauben an das Geld, die Karriere, ihre Familie, ihre eigene Power und stellen fest, dass es letztlich nicht glücklich macht.
Dann gibt es Leute, die halten die Sache mit Gott für völlig unglaublich.
Dann gibt es Leute, die finden dass so egal. Glaube an Gott spielt für sie keine Rolle.

Auch hier begegnen uns als wieder die verschiedenen Glaubenstypen. Was ist richtig?

Richtig ist vor allen Dingen, dass wir mal darüber nachdenken und reden. Über alles wird gequatscht, aber ob es einen Gott gibt, der evtl. was von mir will…, darüber wird nur in ganz privaten Kreisen gesprochen. Oder noch in der Kirche. Aber da geht ja kaum einer hin. Dabei kommen wir ohne Glaube gar nicht klar. Denn man kann nicht nicht glauben.
Und mein Glaube an ein höheres Wesen oder eine höhere Idee hat ganz konkrete Auswirkungen auf mein Leben. Z.B. beantwortet der Glaube an ein höheres Wesen die Fragen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Wie sollen wir leben? Total wichtige Fragen.
Wenn du glaubst, dass du zufällig hier bist, dann spielt es keine Rolle wie du lebst. Du musst dir selbst ein Ziel suchen: Familie, Spaß… Wenn du an ein höheres Wesen glaubt, dann kommt es auf den Typ des Wesens an. Wenn du glaubst, dass die Bösen vernichtet werden müssen, dann schmeißt du Bomben…, wenn du glaubst, dass alles Zufall ist, tust du nichts,…
Wenn du glaubst, dass du nicht zufällig hier bist, sondern dass es ein höheres Wesen gibt, was dich gewollt habe, dann wäre es interessant zu wissen, was du hier sollst und was dann das Ziel deines Lebens ist. Evtl. solltest du dann danach leben. Das wirkt sich konkret auf dein Verhalten und auf deinen Lebensstil aus. Es wirkt sich darauf aus, ob du glücklich bist, cool sein kannst in diversen Situationen… Es wirkt sich darauf aus, ob du deinen Nächsten liebst, oder nicht. Ob du deinen Feind liebst, wie du mit der Umwelt umgehst…
Leute, es wird Zeit, dass wir darüber nachdenken. Was glaubt ihr denn, warum unsere Welt so aussieht? Nicht zuletzt deswegen, weil da Leute meinen sie wüssten ganz genau was Sache ist und wie man es machen müsste. Und warum meinen sie das zu wissen? Weil sie an was Glauben: an das Kapital, an irgendein höheres Wesen, an nichts, an sich selber,…
An was glaubst du? Das musst du irgendwann entscheiden? Und dafür musst du nachdenken.

3. An was Christen glauben
Bevor du dich für einen Glauben entscheidest solltest du das christliche Glaubensbekenntnis kennen. Es regt auf jeden Fall die Gedaken an. Es geht eigentlich nicht um das Bekenntnis an sich. Es geht um die Person dahinter.
Ich stelle es dir jetzt vor. Ich glaube daran. Nicht ich alleine. Alle christliche Kirchen haben im so genannten Apostolicum ihren Glauben zusammengefasst. Das ist über 1600 Jahre her (vgl. Wikipedia).  Dieses Dokument ist für Menschen, die an den christlichen Gott glauben genauso wichtig, wie für die, die an ihn nicht glauben. Weil es den Glauben erklärt und auf den Punkt bringt. In diesem Bekenntnis wird deutlich: Christen glauben an einen lebendigen Gott. Ein Christ kann damit einfach und klar seinen Glauben formulieren – als Andersgläubiger kannst du dich dann mit dem Glauben auseinandersetzen.
Ich finde es wichtig, dass man klar und deutlich sagen kann, an wenn man glaubt. Ob auswendig gelernt oder nicht – Hauptsache man weiß es und man kann es einfach formulieren.
Und hier ist es. Auf die fettgedruckten Stellen gehe ich noch mal besonders ein:

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige allgemeine christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.

Amen.

1. Als Christen glauben wir, dass Gott alles, also auch uns gemacht hat. Wir sind also gewollt. Das ist schon mal gut für das Selbstwertgefühl. Wir wissen auch: Gott will was von uns. Er will uns Sinn und Hoffnung geben. Mehr dazu in Gottes Buch, der Bibel.
2. Christen glauben, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist, der es den Geschöpfen ermöglicht wieder Kontakt zum Schöpfer zu bekommen. Deshalb ist Jesus vom Vater gesandt worden. Er hebt die Trennung zwischen Gott und Mensch auf. Er schafft Beziehung, in dem er die Schuld vergibt.
3. Denn er ist gekreuzigt worden, gestorben und begraben und vor allen Dingen auferstanden. Er hat die Macht des Todes besiegt und damit ermöglicht, dass jeder ewig Leben kann. Denn, wie es am Ende deutlich wird: Er hat die Schuld vergeben und er ermöglicht die Auferstehung der Toten und das ewige Leben bei Gott!
4. Christen glauben, dass sie das erleben, wenn Jesus wieder kommen wird. Sie glauben, dass Jesus eines Tages aus dem Himmel kommt, um hier auf der Erde sein gutes Reich aufzurichten, um dann einen neuen Himmel und eine neue Erde zu schaffen.
5. Nachdem er Gericht gehalten hat. Jeder bekommt sein gerechtes Urteil. Wer Jesus kennt hat ewiges Leben, wer ihn nicht kennt wird für ewig von Gott getrennt.

Ich könnte natürlich jetzt noch weiter in die Details gehen. Aber eines wird jetzt schon deutlich. Dieser Glaube ist nicht belanglos. Er hat was mit meinem täglichen Leben zu tun. Er bestimmt mein Denken, Handeln, Fühlen, meine Sicht der Dinge, meine Perspektive. Er bestimmt mein Leben vor dem Tod und nach dem Tod. Dieser Glaube ist eine Gewissheit, eine Hoffnung, von der man eigentlich weiß, dass sie sich erfüllen wird.
Dieser Glaube ist nicht schwachsinnig oder überholt. Im Gegenteil – er hat sich über hunderte von Jahren bewährt. Er ist von hoher Qualität. Millarden Menschen glauben das und haben daran geglaubt.

4. Ein provozierendes Angebot
Und dieser Glaube ist ein herausforderndes Angebot. Es ist kein Glaube von der Stange. Er ist provozierend. Es ist das Angebot an den lebendigen Gott zu glauben. Jesus Christus sagt einmal (Offenbarung, Kapitel 3, Vers 20: „Gebt Acht, ich stehe vor der Tür und klopfe an! Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, werde ich bei ihm einkehren. Ich werde mit ihm das Mahl halten und er mit mir.“

Du musst dich auf den Glauben an den lebendigen Gott einlassen. Die Entscheidung liegt bei dir. Jedenfalls weißt du jetzt, was den christlichen Glauben ausmacht. Und du solltest ihn auf jeden Fall prüfen. Du kaufst ja normalerweise auch nicht das erstbeste Auto. Sondern du prüfst vorher die Angebote. So musst du das mit deinem Glauben auch machen. Überprüfe ihn. Nichtglauben kannst du nicht. Also wähle einen richtig guten Glauben. Ich glaube, dass der Glaube an den lebendigen Gott die beste Entscheidung ist.

© 2003 / Update 2012 by Veit Claesberg / zur Benutzung freigegeben